Sportstadt Bad Kreuznach
Wird aus dem Moebus-Stadion das Nahe-Stadion?
Theo Suess' Invest macht es möglich: Das Moebus-Stadion bekommt ein Tribünenfach und eine Flutlichtanlage. Der Spender hat auch den Antrag gestellt, das Stadion in Nahe-Stadion umzubenennen. Im Sportausschuss gab es dagegen keinen Widerspruch.
Stefan Munzlinger

Die Millionen-Spende von Theo Suess macht es möglich: Aus dem Moebus-Stadion soll ein Schmuckstück werden. Doch soll es auch in Nahe-Stadion im Friedrich-Moebus-Sport-Park umbenannt werden? Im Sportausschuss gab es dagegen keinen Widerspruch.

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Theo Suess kam, sprach und überzeugte alle. Jedenfalls gab es aus den Reihen der Mitglieder des Kreuznacher Sportausschusses keinen Widerspruch und keine einzige kritische Stellungnahme, was Suess’ Antrag angeht, das Friedrich-Moebus-Stadion in Nahe-Stadion umzubenennen und das Gelände in Moebus-Sport-Park umzuwidmen. Es ist sein zweiter Anlauf dafür nach 2024. Damals hatte sein Vorstoß für Diskussionen in der Politik gesorgt. Vor allem Karl-Heinz Delaveaux (FWG) hatte sich damals vehement gegen eine Umbenennung des Stadions ausgesprochen. Im Stadtrat im Mai 2024 hatte schließlich Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP) klargestellt, das Stadion werde nicht umbenannt. Ob dies das letzte Wort in der Sache ist?

Fakt ist: Das Stadion ist in die Jahre gekommen, und die selbst ernannte Sportstadt hat kein Geld, es auf Vordermann zu bringen. Da kommt ein Investor sehr gelegen. Theo Suess springt in die Bresche und investiert an die 2 Millionen Euro in ein Tribünendach mit Photovoltaik und eine Flutlichtanlage. Auch weitere Investitionen kann sich der Mäzen vorstellen. So sieht sein Plan auch vor, den Vorplatz für Park- und Fahrradplätze zu befestigen, mit ansprechendem Eingangsportal und Begrünung.

Der Sportausschuss tagte im Moebus-Stadion. Beigeordneter Schlosser (stehend) konnte zur Sitzung auch den früheren Sportdezernenten Gronbach (2. von rechts) und Theo Suess (daneben) begrüßen.
Harald Gebhardt

Im städtischen Sportausschuss wurde zwar intensiv darüber diskutiert, doch man nahm erst einmal Abstand von der Beschlussvorlage der Verwaltung. Sie sah als Empfehlungsbeschluss für den Stadtrat ursprünglich vor, Suess‘ Antrag zu folgen, das Stadion in Nahe-Stadion umzubenennen und das Gesamtgelände als „Moebus-Sport-Park“ zu widmen. Wie Stadtbeigeordneter Markus Schlosser erläuterte, hatte ihn vormittags dazu OB Letz angerufen. Die neue Partnerschaft für Bad Kreuznach von CDU, SPD und FDP sieht da noch Klärungsbedarf. So soll das Thema erst noch in den Fraktionen und eventuell im Hauptausschuss beraten werden, bevor der Stadtrat darüber entscheidet.

Gelände soll Moebus-Sport-Park heißen

Suess selbst räumte jetzt im Ausschuss ein, sein „Wunsch“, das Stadion in Nahe-Stadion umzubenennen, sei anfangs „wohl etwas unüberlegt“ gewesen. Jetzt hat er nachgelegt und seine Überlegungen dazu in einem Schreiben an den Stadtvorstand besser zu begründet. Der Name „Nahe“ wäre wichtig, „um eine geografische Identität für das Stadion und eine stärkere regionale Identität zu schaffen“, schreibt Suess in seiner Begründung und betont darin: Es ginge nicht um seinen Namen, und es sei auch nicht seine Absicht, „die Ehre von Herrn Moebus infrage zu stellen. Dieser spendete seinerzeit der Stadt ein großes Gelände an, auf dem dann über mehrere Jahre insgesamt elf Sportstätten von der Stadt und den Vereinen angelegt wurden. Deshalb mache es Sinn, das Gelände ,Moebus-Sport-Park’ zu benennen“, so Suess weiter. Mit dem Stadion selbst habe Moebus dagegen nichts zu tun gehabt. „Dies wurde von der Stadt mit den Bürgern erstellt. Es ist also angebracht und richtig, dem Stadion einen anderen Namen zu geben – als Erkennung für die ganze Region.“ Die Pfingstwiese als Messegelände bleibe davon natürlich unberührt.

Engagement verdient Unterstützung

Nicht nur der jetzige Stadtbeigeordnete Schlosser, sondern auch der frühere Sportdezernent Dieter Gronbach unterstützen Suess’ Pläne vorbehaltslos. Man habe Probleme, die Sportinfrastruktur zu erhalten, räumte Schlosser ein. Er freue sich deshalb sehr, dass sich Suess da engagiere. Gronbach betonte, er verstehe die ganze Diskussion darüber nicht. „Das, was Theo Suess vorhat, ist das, was die Stadt seit Jahren nicht geschafft hat. Ich kann dieses Engagement in der Stadt nur uneingeschränkt befürworten.“ Es verdiene Unterstützung. Für Hermann Holste (Grüne) steht dies ebenfalls außer Frage: „Ich finde das Engagement für die Stadt herausragend.“ Und mit der Bezeichnung Nahe-Stadion könne sich jeder identifizieren. Jürgen Eitel (Freie Wähler) meinte, man sollte dem Spender Rückendeckung geben, um diesen Weg zu gehen.

Mit der Bezeichnung Moebus-Sport-Park oder, wie Mirko Helmut Kohl (CDU) anregte, Friedrich-Moebus-Sport-Park, erfahre Moebus sogar eine Aufwertung, findet Suess. Auch eine Stele im Eingangsbereich mit einem Hinweisschild auf Moebus kann er sich vorstellen. Er sei überzeugt, dass man mit dem Namen Nahe-Stadion auch außerhalb der Kurstadt und der Naheregion etwas anfangen könne und sprach von einer Art „Visitenkarte“.

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