Ralf Leonhard vom Schaustellerverband zieht Teilnahme zurück - Schlosser und Kohl: Sicherheit muss an erster Stelle stehen
Winzenheimer bereiten Alternativkerb vor – Ralf Leonhard vom Schaustellerverband zieht Teilnahme zurück
Dass sich einige Schausteller bei der Winzenheimer Alternativkerb vom 18. bis 20. September zunächst übergangen fühlten, wurde bei einer ersten Zusammenkunft auf dem Scheunenplatz des Stadtteils deutlich. Nach einem klärenden Gespräch mit Ralf Leonhard geht es an die Organisation. Foto: Josef Nürnberg
Josef Nürnberg

Winzenhein. Ursprünglich hatte Ralf Leonhard, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Bad Kreuznach und Winzenheimer, eine Veranstaltung mit dem Titel „Volksfestflair an der Scheune“ als Alternative zur abgesagten Winzenheimer Kerb am Wochenende 18. bis 20. September geplant. Nachdem das publik wurde, fühlten sich einige alteingesessene Schausteller, die diese Kirmes seit Jahren beschicken, übergangen.

Nach internen Gesprächen unter den Schaustellern wird Leonhard nicht an der Kerb teilnehmen, sodass die Planungen in Händen von Gertrud Rosskopf-Klinkerfuss liegen. Schon beim ersten Gespräch vergangene Woche auf dem Scheunenplatz hatte Dezernent Markus Schlosser gefordert, dass die Schausteller untereinander klären sollten, wer an einer möglichen Alternativveranstaltung teilnehmen soll. Die Schausteller, die seit Jahren die Winzenheimer Kirmes beschicken, sollten an erster Stelle berücksichtigt werden.

In einem Gespräch Anfang der Woche, an dem auch Leonhard teilnahm, wurden Details besprochen. Am Tag nach der Diskussion sagte Leonhard seine Teilnahme dann ab. „Ich hege keinen Groll“, betonte er. Seine Entscheidung sei keine Entscheidung gegen die Schaustellerkollegen. Wenn er an der Alternativveranstaltung im September nicht teilnehme, habe das eher praktische Gründe. Damit meint er die Einschränkungen, die auf dem Platz an der Scheune in Corona-Zeiten gelten. Anders als in einem Biergarten müsse bei einer Veranstaltung, die an eine Kirmes erinnere, garantiert sein, dass jeder Gast zehn Quadratmeter Platz habe. Mit jedem weiteren Fahrgeschäft schwinde die Besucherzahl, weil die Platzfläche dadurch reduziert werde. Leonhard, der schon während des Jahrmarktes eine Alternativveranstaltung aufgezogen hatte, weiß, dass das große Geld mit solchen Veranstaltungen eh nicht zu verdienen ist.

Er denkt, die Nachricht, dass er eine Alternative zur Winzenheimer Kirmes anbieten wolle, habe sich zu schnell verbreitet. Daraufhin hätten sich die Kollegen gesorgt, sie würden ausgeschlossen. „Jetzt wünsche ich meinen Kollegen viel Erfolg und komme natürlich auch ein Bier trinken“, sagte Leonhard zu.

Die Organisationsarbeit hat nun Claudia Rosskopf-Klinkerfuss, die schon fleißig am Planen ist. Mit im Boot sind die Schausteller, die die Winzenheimer Kirmes schon seit Jahren beschicken. Der TuS Winzenheim wird den Getränkestand übernehmen. Es wird einen Mandel- und Crêpes-Stand, ein kleines Riesenrad, eine Schießbude und ein Kinderkarussell geben. Zudem wird ein Imbisswagen herzhafte Speisen anbieten. „Wir wollen ein wenig Kirmesflair vermitteln“, sagt Claudia Rosskopf-Klinkerfuss, aber immer mit Blick auf die Corona-Zahlen. Wenn sie weiter steigen, könnten sie die Ersatzkerb doch noch ausbremsen. Auf jeden Fall wird garantiert, dass alle Corona-Sicherheitsmaßnahmen auf dem Scheunenplatz eingehalten werden. Genehmigt ist die Veranstaltung bisher noch nicht, wie Dezernent Markus Schlosser mitteilte. Die Sicherheit und ein schlüssiges Konzept stünden an oberster Stelle. Ortsvorsteher Mirko Helmut Kohl war es ein Anliegen, dass d i e Schausteller, die die Winzenheimer Kirmes schon immer beschicken, auch diesmal zum Zuge kommen: „Die Sicherheit steht an oberster Stelle“, findet auch er.

Eine solche Veranstaltung, sagt der Ortsvorsteher, sei sicher positiv, wenn man in der Zeit der Pandemie einerseits an den verordneten Veranstaltungs- und Feierverzicht und andererseits an die sich weiter vergrößernde Not der heimischen Schausteller denke.

Von unserem Reporter Josef Nürnberg

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