50 Bürger bei Vortrag
Wie wappnet sich Bad Kreuznach für den Klimawandel?
Rund 50 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über die möglichen Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Innenstadt zu informieren.
Tjorven Lamb

Der Hitze-Check hat auch in diesem Jahr gezeigt: Bad Kreuznach ist zu heiß. Doch was tun? Drei Referentinnen der Universität Kaiserslautern haben dazu im Dietrich-Bonhoeffer-Haus verschiedene Möglichkeiten vorgestellt.

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Hitze, Hochwasser, Unwetter: Am Freitag fand im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Bad Kreuznach die Bürgerveranstaltung „Bad Kreuznach fit machen für die Zukunft im Klimawandel“ statt. Etwa 50 Bad Kreuznacher Bürger, darunter Mitglieder der städtischen Abteilung Stadtplanung und Umwelt, des Stadtrats sowie verschiedener zivilgesellschaftlicher Gruppen, informierten sich über Herausforderungen und Chancen angesichts der hohen Hitzebelastung in Bad Kreuznach, die als eine der heißesten Städte Deutschlands gilt.

Zentraler Programmpunkt war die Vorstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts, das von Studierenden der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) im Rahmen eines Bachelorprojekts entwickelt worden war. Unter dem Leitbild „Dreifachstadt Bad Kreuznach – vielfältig, erholsam, klimagerecht“ wurden in einem breiten Ansatz verschiedene Maßnahmen und Ideen für Altstadt, Neustadt und Kurviertel entwickelt, um künftigen Herausforderungen wie Starkregenereignissen oder hoher Hitzebelastung entgegenzuwirken. In der Präsentation machten die Referentinnen Marielle Schehr, Mareike Schunck und Elena Edinger deutlich, dass Handlungsbedarf besteht: Hitzetage, versiegelte Flächen und Hochwassergefahr bedrohen langfristig die Lebensqualität, bieten aber auch Chancen für eine nachhaltige Entwicklung.

Stärken und Schwächen

Im Vortrag wurden zunächst Schwächen und Stärken der Stadt analysiert, wie die hohe Verkehrsbelastung und fehlende Zugänge zum Wasser auf der einen, auf der anderen Seite aber auch die grünen Parks und die lebendige Fußgängerzone. Die Referentinnen zeigten in einem „Stadtrundgang“ ein breites Paket an konkreten Vorschlägen zur Klimaanpassung und Verbesserung der Lebensqualität, darunter einfache Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung oder Wasserspiele, aber auch eine verbesserte Radinfrastruktur, mehr Zugänge zur Nahe und eine bessere Vernetzung von Kurviertel, Altstadt und Neustadt.

Altstadt, Neustadt, Kurviertel

Nach dem Vortrag stellten sich die Referentinnen Fragen aus dem Publikum. Anschließend wurden von den Teilnehmern in wechselnden Workshop-Gruppen zu den Themen Entsiegelung, Begrünung und Hitze weitere Ideen erarbeitet, die in die künftige Entwicklung mit einfließen sollen. Dabei standen den Gruppen reichlich Karten- und Informationsmaterial zu Altstadt, Neustadt und Kurviertel zur Verfügung.

Nach einigen Abschlussworten von Helmut Hafemann (Klimagemeinschaft Bad Kreuznach) konnte zum Ausklang in lockerer und konstruktiver Atmosphäre vernetzt und diskutiert werden. Veranstaltet wurde der Abend von einem Bündnis aus der Klimagemeinschaft Bad Kreuznach, den Omas for Future, der Schwammregion Soonwald-Nahe, dem Netzwerk am Turm, der Evangelischen Erwachsenenbildung an Nahe und Glan sowie dem Regionalbündnis Soonwald-Nahe.

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