Energiemesse in Bockenau
Wie Eigentümer ihre Häuser zukunftsgerecht gestalten
Zwei Dutzend Aussteller präsentierten auf der Messe ihre Produkte und Dienstleitungen.
Jens Fink

Ob Balkonkraftwerk oder dreifache Fensterverglasung: Das Interesse an Möglichkeiten, das Eigenheim an die künftigen Klimabedingungen anzupassen, war groß. Zudem locken mitunter Fördermittel.

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Zahlreiche Informationen zum Thema Bauen und Sanierung von Wohngebäuden sowie den hierfür bestehenden Fördermöglichkeiten erhielten die Besucher auf der Energie- und Modernisierungsmesse der Verbandsgemeinde Rüdesheim. In der Bockenauer-Schweiz-Halle präsentierten zwei Dutzend regionale Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Informative Fachvorträge über neue Heizungssysteme, energetische Sanierungen sowie darüber, wie Haus und Garten dem Klimawandel optimal angepasst werden können, rundeten die Messe ab. Bei vielen Besuchern im Fokus standen die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden sowie die Nutzung von Solaranlagen.

Martin Kunz, Leiter der Bad Kreuznacher Niederlassung von „Schoenergie“, informierte über eine „Gesamtlösung“, die neben einer Solaranlage auf dem Dach auch Montage, Wechselrichter und Stromspeicher umfasst. Gegenüber den Vorjahren hätten sich die Kosten für Solaranlagen „erheblich entspannt“, informierte Kunz. So profitierten die Kunden vom derzeit starken Wettbewerb der Anbieter. Sinnvoll sei jedoch, auf regionale Anbieter zu setzen, die einen umfassenden Service garantierten, betonte Kunz. Eine Peak-Solaranlage mit 10 KW (Kilowatt) auf rund 50 Quadratmetern Dachfläche inklusive Speicher sei für rund 18.000 Euro zu haben. Nach 21 Jahren hätte sich nicht nur die Investition amortisiert, sondern es könnten bis dahin zudem bis zu 15.000 Euro an Stromkosten eingespart werden, verdeutlichte Kunz.

Manche Bestandsimmobilie wird saniert

Großes Interesse zeigten die Besucher für die dreifach verglasten Fenster der Firma Hum aus Sommerloch. Eine Dreifach-Verglasung werde von vielen Kunden für die Sanierung ihrer Bestandsbauten nachgefragt. „Da haben wir wirklich gutzutun“, meinte Geschäftsführer Thomas Blum. Auffällig sei, dass momentan überwiegend in Gebäudesanierungen investiert werde und der Bereich Neubauten aufgrund der angespannten wirtschaftliche Lage derzeit nachrangig sei, eine Beobachtung, die andere Aussteller bestätigten.

Wie Markus Vogel vom Bad Kreuznacher Unternehmen Beinbrech, das Materialien für sämtliche Innen- und Außensanierungen liefert. In den vergangenen Jahren werde verstärkt in die energetische Sanierung investiert, was nachvollziehbar sei. „Die Kosten für Strom und Heizenergie laufen immer mehr aus dem Ruder, und da lässt sich mit Gebäudesanierungen natürlich viel Geld einsparen.“ Daher seien etwa auch die von Beinbrech angebotenen Balkonkraftwerke für viele Bürger interessant, meinte Vogel.

Balkonkraftwerke sind im Trend

Wie groß mittlerweile die Nachfrage hierfür ist, verdeutlichte VG-Bürgermeister Markus Lüttger. „Die Verbandsgemeinde gewährt für ein rund 250 Euro teures Balkonkraftwerk einen Zuschuss von 100 Euro. Im Vorjahr hatten wir dafür immerhin 100.000 Euro im Haushalt eingestellt, und die gingen komplett weg. Für 2025 stehen den Bürgern der VG nochmals 25.000 Euro als Zuwendung zur Verfügung“, sagte Lüttger. „Ein Balkonkraftwerk deckt zumindest für die Sommermonate der Strombedarf für den ganzen Tag ab“, ergänzte Messe-Organisatorin Sophia Volk.

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