Hierbei gehe es darum, geflüchteten Menschen Arbeit und Ausbildungsplätze zu vermitteln, erläuterte Stefanie Bartlett von „Aktiv für Flüchtlinge“, die ehrenamtliche Aktivitäten für Flüchtlinge in der Region koordiniert und die Arbeit von InProcedere unterstützt.
Trotz eines mittlerweile verbesserten Zugangs zu Beschäftigungen bleibe es für viele Flüchtlinge schwer, Arbeit zu finden, erläuterte Isabel Seckler von InProcedere. Ursächlich hierfür seien etwa fehlende Kenntnisse über den deutschen Arbeitsmarkt. Nicht zuletzt bildeten jedoch mangelnde Sprachkenntnisse eine für viele Menschen schwer zu überwindende Barriere.
Hier setzt InProcedere an und organisiert oder vermittelt Deutschkurse. Zudem begleiten die ehrenamtlichen Mitarbeiter Flüchtlinge bei Behördengängen oder üben mit ihnen Bewerbungsgespräche. Angestrebt wird, die Abhängigkeit der Flüchtlinge von staatlichen Institutionen zu verringern und ihr selbstständiges Handeln zu fördern. „Unser Ziel ist es, die Menschen in feste Arbeitsverhältnisse zu vermitteln, und dafür wollen wir auch Arbeitgeber sensibilisieren“, meinte Seckler.
Für die Firmen sei es natürlich wichtig zu wissen, dass ihr künftiger Mitarbeiter nicht abgeschoben werde, betonte Seckler. Sie berichtete von vielen positiven Erfahrungen, die Arbeitgeber in der Region mit von ihnen eingestellten Flüchtlingen hätten. Von den 320 im Raum Bad Kreuznach und Kirn betreuten Teilnehmern an „Procedere 2.0“ konnten 62 in Arbeit sowie weitere 21 in Praktika und Qualifizierungen vermittelt werden. Neun befinden sich in der Ausbildung und zwölf gehen zur Schule.
Leider könnten viele Flüchtlinge aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse oft nur in weniger qualifizierte Arbeitsverhältnisse vermittelt werden, meinte Suzan Azizi. Allerdings betreue InProcedere auch einige gebildete Akademiker, die natürlich größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten. Ihre in der Heimat erzielten Studienabschlüsse würden hierzulande anerkannt. Leider sehe das bei Zeugnissen von Arbeitern oder Handwerken anders aus.
„Die Leute von InProcedere haben mir sehr geholfen“, berichtete Yousufzai Hekmatyar, der sich derzeit zum Mechatroniker ausbilden lässt und dabei von seinen bereits in Afghanistan erworbenen Kenntnissen als Automechaniker profitiert. Aufgrund eines lediglich vier Monate dauernden Deutschkurses hapere es allerdings noch mit seinen Sprachkenntnissen, die der 26-Jährige aber noch verbessern will. Dies ist wichtig, weiß Suzan Azizi. Sprache bilde den Schlüssel zu einer Arbeitsstelle und damit zu erfolgreicher Integration. spg