Mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde Michael Prinz zu Salm-Salm für sein breites, langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt. Staatssekretär Andy Becht vom Ministerium überreichte die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Auszeichnung im Weinkabinett von Schloss Wallhausen.
Auf allen Ebenen eingebracht
„Seit jeher leben Gesellschaften davon, dass sich Menschen aktiv einbringen, tatkräftig anpacken und auch jenseits ihrer persönlichen Belange zum Wohle der Gemeinschaft agieren. Sie sind so eine Persönlichkeit, Sie haben sich stets auf allen Ebenen des Gemeinwesens eingebracht“, würdigte Staatssekretär Becht das Engagement des Prinzen.
2004 wurde Michael Prinz zu Salm-Salm mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Seine Verdienste umfassen seine unternehmerische Tätigkeit, sein Engagement in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Weinbau und in kirchlichen Strukturen.
Ein gesuchter Ratgeber ist der 70-jährige Unternehmer noch heute. Begründet sei das in seiner Fähigkeit, andere Menschen mitzunehmen und Brücken zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu bauen, so Becht. Groß geworden ist Prinz Salm im vermutlich ältesten Familienweingut Deutschlands, und die erste Schulbank drückte er in dem Gebäude, das heute Sitz der von ihm gegründeten Finanzunternehmen ist.
1990 erstes Unternehmen gegründet
Erste Stationen nach dem Studium der Betriebswirtschaft waren die Castell-Bank und die Betriebsleitung des Fürstlich Castellschen Domänenamtes. 1990 gründete er sein erstes Unternehmen, die Salm-Salm und Partner GmbH, spezialisiert auf Wandelanleihen und Investitionen in Land- und Forstwirtschaft. 2009 gründete er mit Sohn Constantin die Salm Boscor GmbH. Jüngste unternehmerische Aktivität: Vor zwei Jahren übernahm er gemeinsam mit seiner Ehefrau Philippa die Sektmanufaktur Schloss Vaux in Eltville.
Nach der Flutkatastrophe an der Ahr hat Prinz Salm, langjähriger ehemaliger Vorsitzender und heutiger Ehrenpräsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) Hilfe für die betroffenen Weingüter organisiert.
Dorf, Kommune, Kirche
Mit dem Verein „Der Adler hilft“, dessen Vorsitzender er ist, konnten Spenden über 2,5 Millionen Euro für den Wiederaufbau gesammelt werden. Engagement zeigte und zeigt der Prinz auch in der Dorfgemeinschaft, in der politischen Kommune und in der Kirchengemeinde. Die Ökumene gehört zu seinen Herzensanliegen, er setzte sich ein beim Aufbau der Ökumenischen Sozialstation im Kreis und ist ehrenamtlich für das Bistum Mainz aktiv. Das Schloss war jahrelang Kulisse für das von ihm mitinitiierte Rotweinfest.
„Die Aufzählung Ihrer vielen verschiedenen Ehrenämter kann nur exemplarisch und nicht abschließend sein“, betonte Staatssekretär Becht, der auch die Antriebsfedern des Prinzen benannte: die Familie, der Glaube und die demokratische Überzeugung.
Auszeichnung soll für Gemeinschaft gelten
„Wenn wir uns nicht engagieren, dann werden wir regiert und schlecht geführt, das war die Erfahrung meiner Eltern aus der Nazizeit, die sie mir weitergegeben haben“, nannte Prinz Salm seine Beweggründe, Verantwortung in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu tragen. „Ich sehe dies nicht als Auszeichnung für meine Person, sondern für das, was wir alle hier in der Gemeinschaft aufgebaut haben“, dankte Michael Prinz Salm den anwesenden Familienmitgliedern, den Mitarbeitern der Salmschen Unternehmen, den Ortsbürgermeistern, Ratsmitgliedern und Vereinsvertretern sowie den zahlreichen Wegbegleitern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie aus der Kirche.
Als ehemaliger Leiter des Dalbergschen Weinguts freut er sich über die vierte Traube des Gault Millau für den jetzt von Sohn Felix geführten Weinbaubetrieb und ebenso über die Auszeichnung des Finanzunternehmens. Und nutzte natürlich klug die Gelegenheit, um für die Aktion „Deutschland singt“ zum Einheitstag am 3. Oktober zu werben, sein jüngstes ehrenamtliches Engagement.