Hintergrund: Erstmals in der langen Geschichte des Weinfestes hatte ein Anwohner versucht, das Fest zu verhindern – zunächst mit Erfolg. Hatte doch die VG als Ausrichter sich selbst die Genehmigung erteilt, was nicht rechtens war. Doch das ließ sich am Ende heilen, indem die kommunale Aufsicht der SGD Trier grünes Licht gab. Neu-Bambergs Ortsbürgermeister Markus Müller zeigte kein Verständnis für den Anwohner. „Schließlich findet das Weinfest nur alle 13 Jahre hier im Ort statt“, erklärte er, und es sei Ausdruck der örtlichen Kultur und Tradition.
Müller und Bürgermeister Marc Ullrich – ansonsten nicht immer einer Meinung – stimmten in Sachen Festverhinderung überein. „Allen Neu-Bambergern, die Verständnis für das Fest haben, wünsche ich viel Spaß beim Weinfest“, machte der Verwaltungschef durch die Blume deutlich, wie er persönlich zu Festverhinderern steht. Es sei doch die Gemeinschaft, die ein solches Fest ausmache. Besonderer Höhepunkt des Weinfestes ist für den Bürgermeister die Teilnahme einer ungarischen Delegation aus der Partnergemeinde.
Das 47. Weinfest nannte Ullrich die „Henn-Festspiele“. Damit lag er nicht falsch: Denn die Neu-Bamberger Weinmajestäten entstammen alle dem Henn-Clan. Während Weinkönigin Lisa und Prinzessin Kelly Schwestern sind, ist Isabel Henn deren Cousine. Das blaublütige Gen liegt tatsächlich in der Familie, denn just vor zehn Jahren war Lisas und Kellys Schwester Jennifer auch Weinkönigin der Verbandsgemeinde. Von daher lag es nahe, dass Ex-Königin Jennifer und ihre beiden Prinzessinnen von damals, Laura Heidemann und Julia Bergmann die neuen Majestäten krönten.
Traditionell wurde der Einmarsch der Majestäten von einem Musikzug begleitet. In Neu-Bamberg übernahmen das die Mitglieder des örtlichen CMV. Unter dem Beifall von rund 600 Besuchern wurden die neuen Majestäten empfangen. Wie immer hatte „Queen-Mum“ Daniela Ritter alles perfekt vorbereitet. Sie war an diesem Abend sicher die glücklichste Frau auf dem Fest, da sie viel Lob von Gästen bekam.
Aber auch Ortsbürgermeister Müller durfte sich freuen, denn nur selten bot ein Eröffnungsabend am VG-Weinfest eine solche Atmosphäre wie Freitag. Der Platz vor dem einstigen Amtshaus platzte zeitweise fast aus allen Nähten. „Es ist ein wunderbarer Platz zum Feiern“, schwärmte dann auch Feilbingerts Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri vom Ort der Weinseligkeit. Ihre Gemeinde hatte das letzte VG-Weinfest ausgerichtet. Dass zudem die deutsche Nationalmannschaft mit einem 5:1 Sieg gegen Schottland in die Heim-EM gestartet war, war das i-Tüpfelchen an diesem Abend, der Weinfreunde und Fußballfans zum Public Viewing zusammengeführt hatte.
Zusammenführung war ohnehin das Zauberwort. Denn der Premierenabend unterstrich, dass die VG zusammengerückt ist. Auch wenn Neu-Bambergs Ortschef manch einen erstmals in seinem Ort begrüßte. „Schon der Aufbau hat gezeigt, dass es zwischenmenschlich passt“, berichtete Müller (weiterer Bericht folgt).