Petrus muss ein Weinfreund sein, denn pünktlich zum diesjährigen Weinfrühling auf der Roseninsel zauberte er Traumwetter, das den Austrieb der Reben ebenso wie die weinselige Stimmung entlang der Nahe förderte. „Entlang der Nahe“ lautet dann auch das Stichwort der Veranstaltung. Ist sie doch Teil des deutschen Weinwander-Wochenendes, zu dem das Deutsche Weininstitut (DWI) gemeinsam mit den Gebietsweinwerbungen unter dem Motto: „Wandern, wo die Reben wachsen“ einlädt.
Auch wenn das mit dem Wandern entlang der Reben beim Weinfrühling nicht möglich ist, weil längst die Rebgärten auf der gegenüberliegenden Naheseite der Roseninsel aufgegeben wurden, lohnt sich das auf der Roseninsel auf jeden Fall. Denn dort wurde die Wanderung zur Wein-Entdeckertour. Schließlich locken die fünf Bad Kreuznacher Stadt-Weingüter Paul Anheuser, Philipp Dhom, Anton Finkenauer, Gemünden und Reichsgraf von Plettenberg mit ihren leckeren Tropfen. Da lohnt es sich schon, von Weinstand zu Weinstand zu ziehen, denn nur so lassen sich die Bad Kreuznacher Weine entdecken und schmecken.
Allerdings gibt es in dieser Hinsicht auch andere Ansichten. Eine die da ganz anders denkt, ist Petra Viehl aus Bad Kreuznach. Sie schwört auf die Weine des Weingutes Philipp Dhom, sodass sie und ihre Bekannten zumeist schon am Stand ihres Lieblingswinzers hängen bleiben. Auch wenn sie deshalb nicht die Weine ringsum testet, ist sie von der Atmosphäre des Festes begeistert. „Das Konzept, das Auftreten der Winzer, aber auch das Preis-Leistungsverhältnis ist beim Weinfrühling sehr gut“, sagte Viehl. Sie selbst mag übrigens süße Weine und Weine, die von alten Rebsorten stammen.

Begeistert vom Weinfrühling 2025 waren auch die Winzer selbst. Der Andrang unterstrich jedenfalls, dass das Konzept stimmt. Ellen Finkenauer vom Weingut Finkenauer zeigte sich nicht nur vom starken Besuch mehr als angetan, sondern war über das Publikum als solches glücklich. „Hier bleibt alles ruhig und es gibt keine Randale“, sagt sie. Auch das Aufräumen am Ende des Festes macht wenig Arbeit. So finde man kaum Zigarettenkippen. „Es ist ein Fest für die ganze Familie“, freut sich die Winzerin alljährlich auf die Veranstaltung.
Bewusst verzichten die fünf Winzerbetriebe, die Veranstaltung in den Abend hinein auszudehnen. „Wir wollen die Anwohner nicht stören“, erklärte Finkenauer. Die Roseninsel präsentierte sich als wundervolle Feiermeile. Die Grünflächen waren allesamt von der Stadt bestens gepflegt. Schade nur, dass der Springbrunnen nicht lief, da bekanntlich der Haushalt der Stadt noch nicht genehmigt ist. Sehr gut kam neben der Grillstation Balzer der Foodtruck Idefix an, der Flammkuchen in klassischen, regionalen, saisonalen und vegetarischen Varianten anbot. Wie auch bei Balzer versorgte das Idefix-Team die Gäste schnell, sodass kaum Wartezeiten entstanden. Selbst individuelle Wünsche wurden prompt erfüllt. Am Ende des Weinfrühlings dachte so mancher bestimmt schon an die Neuauflage im nächsten Jahr.