Zurecht stellten langjährige Besucher fest, dass längst nicht mehr alle Bäume mit Lichterketten versehen sind, und auch die einstige Salinenverwaltung blieb unbeleuchtet. Dafür hat der Veranstalter auf der zentralen Wiese des Kurparks ein Märchen aus Tausenden Lichtern geschaffen. Im Zentrum stand dabei der große strahlende Schlitten des Weihnachtsmannes. Daneben „grasten“ leuchtende Rehe und Hirsche. Ein Bild, das nicht nur die jüngsten Besucher erfreute, sondern vor dem sich auch erwachsene Besucher ablichten ließen.
Das allein war einer Besucherin allerdings nicht wert, den Eintritt in Höhe von 3 Euro zu zahlen. Der Markt halte schon längst nicht mehr, was er verspreche, ärgerte sie sich. Chnutz von Hopfen ging offensiv mit solcher Kritik um. „Wir müssen den Besuchern deutlich machen, dass wir den Markt ohne Zuschüsse stemmen“, informierte er. Zudem sollten beim Weihnachtsmarkt wie auch beim Mittelaltermarkt ein paar Euro hängen bleiben. „Der Verkehrsverein muss 2,5 Arbeitsstellen und Feste ohne Eintritt wie die Osterwiese oder das Oldtimertreffen stemmen“, erläuterte er.
Glühwein, Leckereien und allerhand Krimskrams – Die Weihnachtsmarkt-Saison in Rheinland-Pfalz ist wieder da. Nach Corona und Energiekrise dürfte einem besinnlichen Marktbesuch in diesem Jahr eigentlich nichts im Wege stehen - aber auch in diesem Jahr wird nicht alles so wie gehabt.Die schönsten Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz: Das sind die Highlights, Öffnungszeiten, Tipps in 2023
Dennoch wurde besonders Kunsthandwerk auf dem Weihnachtsmarkt vermisst. Eine Besucherin wünschte sich beispielsweise einen Glasbläser oder Glasgraveur, der Namen oder Motive in Gläser eingraviert. Scheinbar seien die Standgebühren in Bad Münster am Stein zu hoch, mutmaßte sie. Dem ist allerdings laut Aussage des Veranstalters nicht so. Vielmehr kommt der Verkehrsverein Handwerkern in Sachen Standgebühren weitestgehend entgegen. Trotzdem sind Handwerker kaum zu gewinnen. Angeboten wurde jede Menge vorweihnachtliches und weihnachtliches Dekomaterial.
Herausstach bei all dem vor allem ein kleiner Stand im Musikpavillon, der sich mit seinen Krippen wohltuend vom Einerlei der Weihnachtsdeko abhob. Verhungern und verdursten brauchte niemand, denn Glühwein- und Essensstände waren reichlich vertreten. Immerhin waren so die Wartezeiten gering, was angesichts der frostigen Temperaturen gut war.
Auch von einem besonderen Erlebnis berichtete Märchenerzähler Chnutz vom Hopfen: Zu ihm kam eine Rehapatientin, die in diesem Jahr viele Schicksalsschläge erleiden musste. Nachdem sie seinen Geschichten gelauscht hatte, ging sie mit einem Lächeln zurück in ihre Klinik. Die 3 Euro Eintritt zum Weihnachtsmarkt waren aus ihrer Sicht gut investiert.