Veranstaltungsleiterin Isabell Hoffmann teilte mit, dass inklusive der geschätzten Zahl der Kinder, die ja keinen Eintritt zahlen, 4500 bis 5000 Besucher am ersten Markttag gekommen sind. „Für uns war das also ein gelungener Auftakt ins erste Wochenende”, teilte Hoffmann mit. Große Diskussionen um den Eintrittspreis blieben an den drei Eingängen eher die Ausnahme. Mancher Händler ging ganz pragmatisch mit dem Eintrittspreis um. So warb die Weihnachts-Alm damit, dass sie ab einem Einkauf in Höhe von 30 Euro die 3 Euro Eintritt den Besuchern erstatte.
Erstes Wochenende schwächer
Auch am Glühweinstand der „Mainzer Domschänke“ sah man die Eintrittspreise gelassen. Ob tatsächlich Besucher den Markt meiden, konnte Inhaberin Susanne Schrögel am Samstag noch nicht sagen. Das erste Wochenende sei immer etwas schwächer, sagte sie. Sie muss es wissen, ist sie mit ihrem Stand doch schon seit 2016 in BME. Schrögel zeigte Verständnis für die Maßnahme des Veranstalters, dem Verkehrsverein Rheingrafenstein. Aus ihrer Sicht würde es ansonsten den Weihnachtsmarkt künftig nicht mehr geben, da dem Verein die Einnahmen fehlen. „Eintritt hin oder her, es ist alles besser als die Pandemie.“
Auch das Ehepaar Marianne und Günter Spatzier aus Bad Kreuznach hatte Verständnis für die im Vorfeld heiß diskutierte Maßnahme des Verkehrsvereins. „Der Eintrittspreis ist in Ordnung, die Verantwortlichen geben sich viel Mühe“, erklärte das Paar, das überzeugt war, dass es auf dem Markt viel zu schauen geben wird. Die Vielfalt des Angebotes sei überschaubar, lautete hingegen die Kritik eines Ausstellers. Hauptsächlich bestehe der Markt aus Essens- und Glühweinständen, Lücken auf dem Marktgelände würden durch Lichtinstallationen kaschiert, präzisierte er seine Kritik.
Dass Nachholbedarf herrscht, hatte Stefan Köhl, Vorsitzender des Verkehrsvereins Rheingrafenstein, nicht bestritten. Er versprach, dass der Eintritt ja gerade dazu dient, den Weihnachtsmarkt wieder attraktiver zu machen. Dennoch bietet die 35. Auflage so manche Attraktion. Eine davon ist sicherlich Chnutz vom Hopfen, der bewusst Geschichten vom Weihnachtsmann für Erwachsene erzählte. Man muss schon viel Fantasie wie er haben, um darauf zu kommen, dass knallharte Wrestler den Weihnachtsmann vertreten können.
Deko und Krippen im Angebot
Die Stände, die tatsächlich Advents- und Weihnachtsdeko anboten, erinnerten an das reiche Warenangebot früherer Märkte. Gut war es auch, dass es Hoffmann gelungen war, einen Händler auf den Markt zu holen, der Weihnachtskrippen anbot, zumal hierin der Kern des Weihnachtsfestes liegt. Auch die Lichtinstallation begeisterte die Besucher. Schade nur, dass das Gebäude der Salinenverwaltung nicht illuminiert war. Besonders weihnachtlich präsentierte sich die Brunnenhalle im Kurmittelhaus, wo Dinko Ivanov die Besucher mit seiner Violine mit Weihnachtsliedern verwöhnte. Durchaus positiv kam bei den Besuchern an, dass die Kurhausterrasse bespielt wurde. Dadurch kam bereits am Haupteingang in den Kurpark Weihnachtsmarktstimmung auf.