Werke des Wormsers Walter Schembs in Galerie K
Walter Schembs in der Kreuznacher Galerie K: über den Horizont und zu den Wurzeln
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Klaus Nordmann mit Kunstwerken von Walter Schembs in seiner Galerie K. Die Finissage mit dem Künstler ist am Freitag, 26. Juli. Foto: Robert Neuber
Robert Neuber

In der Galerie K von Klaus Nordmann stehen und hängen aktuell die Kunstwerke des Wormsers Walter Schembs. Die Ausstellung ist verlängert worden, die Finissage ist nun für den 26. Juli geplant. Warum sich ein Besuch lohnt.

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Kunst erweitert den Horizont, stößt intellektuelle Türen auf, macht also frei – gleichzeitig, und damit wäre man bei den Kunstwerken von Walter Schembs in der Galerie K, offenbaren sie eine Verwurzelung, die in uns vorhanden ist, härter als Stahl und Granit. Natürlich denkt kein Künstler daran, ein solches Ziel zu definieren und umzusetzen, Kunst ist schließlich keine Pädagogik. Aber wie bei Schembs sonnenklar wird: Er ist ein Kind seines Landes, seine Herkunft als Sohn eines Küfers, Enkel eines Wagners hat ihn zum Material geführt, das er mit seinen Visionen kreativ bearbeitet. Heraus kommen eindrucksvolle hölzerne und bronzene Kunstwerke, die eine tiefe Verwurzelung haben, und zwar unabhängig von dem, was auf dem Bild oder anhand der Statue zu sehen ist.

Klaus Nordmann ist ebenso verwurzelt. Seine Galerie K in der Neustadt (Mannheimer Straße 6, Eingang Dienheimer Hof) wurde im Jahre 1880 als Kunsthandlung Becker gegründet, noch sechs Jahre, dann feiert er 150-jähriges Bestehen. Und genauso wie Schembs´ Kunstwerke Risse enthalten, hat auch Nordmann seine Lebensnarben mitnehmen müssen, er erinnert selbst an seine Insolvenz vor vielen Jahren.

Mittlerweile ist er mit seiner Galerie K der leider einzig verbliebene Anbieter echter Kunst in Bad Kreuznach, also nicht trendy gestalteter Einrichtungsgegenstände, sondern eben der aus menschlichen Tiefen erwachsenen Horizonterweiterung. Aktuell kämpft der sportbegeisterte Galerist etwas mit seinem Knie, was ihn nervt, denn er kann nicht seine gewohnten Strecken laufen. Aber auch das wird Nordmann wegstecken.

Den Künstler Schembs, der seine Galerie aktuell ausstattet, hat Nordmann selbst natürlich kennengelernt, er beschreibt ihn als „bodenständig, natürlich, ohne Allüren, bescheiden – ein Familienmensch“. Die Kunstwerke – Skulpturen und Reliefs – zu beschreiben, das sparen wir uns, denn wir sind keine Kunstexperten, und solche Abhandlungen langweilen ohnehin. Ob die Kunstwerke gefallen oder nicht, ob sie berühren oder nicht, das ist ohnehin individuell. Sie haben auf jeden Fall Substanz, Tiefe und vor allem Wurzeln.

Ein Besuch bei Nordmann in seiner Galerie K lohnt auf jeden Fall, und zur Finissage mit dem Künstler Walter Schembs am Freitag, 26. Juli, ab 18 Uhr ist jeder eingeladen, der gerne hoch über den Horizont hinausblickt und tief nach seinen Wurzeln gräbt. Also Kunstfreunde.

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