Gold für Jungwinzerin Johanna Schott aus Wallhausen: Im Finale des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend schnitt die 22-Jährige als Beste von insgesamt 21 Teilnehmern in der Sparte Weinbau ab. Der Bundesentscheid für die Teilnehmer aus dem Weinbau fand in Ihringen am Kaiserstuhl statt, im Staatsweingut Freiburg auf dem Blankenhornsberg.
Können im Keller und im Weinberg bewiesen
Der Wettbewerb, der seit Februar bundesweit auf Schul- und Landesebene startete, war für Johanna Schott vor allem ein Anreiz, um über den Tellerrand zu blicken. „Das ist das Interessante, man kann dabei fachlich viel dazulernen, lernt andere Weinregionen kennen und gewinnt Erfahrung durch die verschiedenen Aufgabenstellungen“, erklärt die Winzerin, die derzeit dabei ist, ihren Abschluss als Technikerin in Bad Kreuznach zu machen. Dieses Prinzip hat sie schon in ihrer Ausbildung zur Winzerin beherzigt: Zwei Jahre hat sie im Weingut Anton Finkenauer in Bad Kreuznach gelernt, dann ein Jahr im Weingut Wasem-Doppelstück in Ingelheim. Daran schloss sich ein Jahr Berufspraxis an, auch wieder im Betriebe-Mix. Drei Tage pro Woche arbeitete sie im elterlichen Weingut Bernhard Schott in Wallhausen und zwei Tage bei Anton Finkenauer. Danach absolvierte sie die Ausbildung zum Wirtschafter, an die sich die Technikerschule anschloss.
In Ihringen mussten die Teilnehmer vom 2. bis zum 6. Juni unter anderem ihr Allgemeinwissen unter Beweis stellen und Fragen zur Berufstheorie in einem schriftlichen Teil beantworten. Im praktischen Test musste eine Sensorik-Aufgabe gelöst werden: Sechs Weine, die bestimmt und vorgestellt werden mussten. Anschließend sollten die Nachwuchswinzer Analysewerte der Weine interpretieren. Danach ging es in den Weinberg, hier mussten wieder Rebsorten und die Art der Erziehung erläutert werden. Zum Thema Pflanzenschutz gab es unter anderem eine praktische Aufgabe, die gelöst werden musste. Letzte Aufgabe war eine Präsentation: Eine Viertelstunde lang sollten die Teilnehmer – in einer fiktiven Präsentation für Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer – Lösungsansätze für die aktuellen Probleme im Weinbau aufzeigen.
Blick über Tellerrand ist ihr wichtig
Nach ihrem Abschluss als Weinbautechnikerin will Johanna Schott zunächst im Familienweingut mitarbeiten, vielleicht im kommenden Jahr noch in andere Betriebe hineinschnuppern. Und durch ihr erfolgreiches Abschneiden als Bundessiegerin im Weinbau in der Leistungsstufe zwei hat sie noch eine Aufgabe: Neben Gold im Wettbewerb hat sie ein Barriquefass gewonnen. In dem Fass aus feinster schwäbischer Eiche wird sie einen Rotwein ausbauen. In ihrer Freizeit engagiert sich die Jungwinzerin in der Landjugend Frei-Laubersheim im Vorstandsteam.