Haushalt ausgeglichen
Wald wird gerodet: Stadt Stromberg plant Wohngebiet
Im Haushalt sind noch einmal Gelder für den Anbau der Kinderkrippe (hinten links) eingestellt. Im Außenbereich werden derzeit letzte Arbeiten durchgeführt.
Jens Fink

Wenn das heutzutage mal keine Nachricht ist: Die Stadt Stromberg kann 2025 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.

Einen insgesamt ausgeglichenen Haushalt 2025 konnte Stadtbürgermeister Claus-Werner Dapper-Fichtner im Stadtrat präsentieren. „Ein kleines Problem haben wir mit der Entwicklung der Grundsteuer“, erläuterte der Stadtbürgermeister. Aufgrund der gesetzlichen Neureglung sinken die Einnahmen durch die Grundsteuer B von 689.000 im Vorjahr auf aktuell 599.100 Euro. Auch die Einnahmen durch die Gewerbesteuer sinken von 960.000 Euro im Vorjahr auf nunmehr noch 791.000 Euro.

Hebesatz für Grundsteuer B wird angehoben

Das Minus werde jedoch weitgehend von gestiegenen Einkommensteuereinnahmen ausgeglichen, die sich in den vergangenen zehn Jahren generell „zur dominanten Steuerquelle der Stadt entwickelt“ hätten, erläuterte Dapper-Fichtner. Gegenüber den Vorjahren steigt der Anteil der Stadt an der Einkommensteuer von 1,977 Millionen Euro (2023) und 2,068 Millionen Euro im Vorjahr auf nun bereits 2,129 Millionen Euro an. Um die Mindereinnahmen auszugleichen, wird der Hebesatz für die Grundsteuer B von 505 auf 542 von Hundert (v. H.) angehoben. Für die Grundsteuer A beträgt der Hebesatz weiterhin 345 v. H., für die Gewerbesteuer liegt der Satz bei 410 v. H. Bei der Gewerbesteuer wolle die Stadt bewusst keine Erhöhung, um Gastrobetriebe und Kleinbetriebe nicht über Gebühr zu belasten, verdeutlichte Dapper-Fichtner.

Kinderkrippe wird erweitert

Nicht zuletzt aufgrund der insgesamt 983.000 Euro an Investitionseinnahmen, wie etwa den Erlösen aus dem Verkauf von Bauflächen im Areal „Am Hahn“ (550.000 Euro) oder dem Kreiszuschuss von 135.000 Euro für die Erweiterung der Kinderkrippe kann die Stadt Neuinvestitionen in Höhe von 1,25 Millionen Euro vornehmen. Für die inzwischen fertiggestellte Erweiterung der Kinderkrippe sind noch einmal 150.000 Euro im Haushalt eingestellt. 200.000 Euro fließen in das Modellvorhaben Innenstadtimpulse, das allerdings mit 180.000 Euro bezuschusst wird. Für Planung und Neubau der Kindertagesstätte werden 400.000 Euro ausgegeben. Hier tritt die Stadt zunächst komplett in Vorleistung. Um sämtliche Investitionen abzudecken, wird noch ein Kredit in Höhe von 203.000 Euro aufgenommen. „Wir bewegen viel“, resümierte der Stadtbürgermeister über die positive Haushaltslage und freute sich auch über den im Ergebnishaushalt ausgewiesenen Überschuss von 91.190 Euro. Einstimmig verabschiedete der Stadtrat den Haushalt 2025.

Wohngebiet geplant

Eine Nutzungsänderung der Flächen im Bereich „Kurhaus“ befürwortete der Stadtrat. Im Areal rund um das seit vielen Jahren verlassene, ehemalige Kurhaus möchte ein Investor ein Wohngebiet etablieren. Einem entsprechenden Bebauungsplan hatte der Stadtrat bereits zugestimmt. Für das Wohngebiet müssen rund 1,4 Hektar an Wald, der mittlerweile das leer stehende Gebäude komplett umschließt, gerodet werden. Dies werde frühestens im Herbst geschehen, sagte der Stadtbürgermeister. Als Ausgleichsmaßnahme müsse der Investor eine rund vier Hektar große Fichtenmonokultur in einen artenreichen Mischwald umwandeln, informierte Claus-Werner Dapper-Fichtner.

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