Wahlvorstände aus den 32 Dörfern und zwei Städten der VG Nahe-Glan sind am Montagabend und Dienstagmorgen erneut im Einsatz
Wahlpanne in der VG Nahe-Glan: Alle müssen im Kaisersaal zur Nachzählung antreten
Die Wahlvorstände trafen sich am Montagabend zum Auszählen der Mandate des VG-Rates Nahe Glan. Für die Mandate des VG-Rats wurde viel kumuliert und panaschiert, wie sich bei der Auszählung zeigte. Im Bild die Hundsbacher Delegation, die am Sonntag nach langer Vakanz eine Ortsbürgermeisterin wählte. Damit endet die Zeit der „VG-Beauftragten“, VG-Büroleiterin Simone Schmidt, an der Ortspitze.
Bernd Hey

Es ist ein Novum bei Kommunalwahlen: Am Montagabend und Dienstagmorgen mussten die Wahlvorstände aller 34 Kommunen in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan zur Nachzählung der grünen Stimmzettel für die Verbandsgemeinderatswahl antreten. Grund war ein Fehler in dem in der Erfassungssoftware hinterlegter Stimmzettel.

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Die grünen Stimmzettel aus allen Ortsgemeinden zur Wahl des Verbandsgemeinderats Nahe-Glan mussten im Nachgang zum Wahlabend von den örtlichen Wahlvorständen ab Montag öffentlich ausgezählt werden. Dazu trafen sie sich am Montagabend ab 18 Uhr im Kaisersaal.

Auszählung am Wahlabend gestoppt

Das ist ein Novum und bei Wahlen sonst nicht üblich. Doch eine technische Panne hat diese Lösung erforderlich gemacht. Wie berichtet gab es Probleme bei der Erfassung der Stimmzettel für den VG-Rat. Der Grund: Die Reihenfolge der Listen auf dem Stimmzettel war korrekt, jedoch waren im Softwaresystem zwei Listen der sechs Parteien, die zur Wahl standen, vertauscht, wie VG-Bürgermeister Uwe Engelmann erläuterte. Daher war am Wahlabend die Auszählung gestoppt worden. Die Gefahr sei zu groß gewesen, dass es wegen der abweichenden Reihenfolge bei der Eingabe zu Fehlern hätte kommen können.

Landeswahlleiter: Wahlvorstände erforderlich

Ursprünglich sollten dann am Montag die Verwaltungsmitarbeiter auszählen. Doch laut Vorgabe des Landeswahlleiters mussten die grünen Stimmzettel von den jeweiligen Wahlvorständen aus den Orten der VG ausgezählt werden, so Engelmann. Mitarbeiter der VG-Verwaltung standen ihnen dabei im Kaisersaal hilfreich zur Seite.

Die Wahlvorstände eines Teils der 32 Ortsgemeinden und der beiden Städte trafen sich am Montag im Kaisersaal und im Sitzungssaal am Marktplatz (Bärweiler, Daubach und Abtweiler). Der Rest zählte am Dienstag ab 9 Uhr aus.

Auen hat 167 Wahlberechtigte und wertete mit Sonja Bräuer, dem Beigeordneten Manfred Hahn und dem mit über 90 Prozent zum Ortschef bestätigten Torsten Baus die Wahlzettel aus. Sie waren relativ entspannt und schnell fertig

Großer Redebedarf wegen Rechtsruck

Einige Anwesende nannten es „Nachsitzen“, andere Ortschef- „Platzhirsche“ wie aus Odernheim Achim Schick, aus Merxheim Egon Eckhardt oder aus Löllbach Thomas Helfenstein gratulierten sich zur Wiederwahl. Smalltalk wurde bei dem außerplanmäßigen Treffen groß geschrieben. Bekanntlich ist nach der Wahl vor der Wahl: Es gebe viel zu tun und es gelte, die Weichen in die richtige Richtung zu stellen, dachte aus Raumbach Hildegard Krauß laut nach.

Selten gab es nach einem Wahlabend so viel Gesprächsbedarf – wegen des Rechtsrucks. Viele rätselten und einige stellten schließlich fest: „Man muss nur gegen etwas sein, dann springt man als Unbekannter wie Kai aus der Kiste und wird gewählt, unglaublich“.

Spannend inszenierte Stichwahl in Stadt Sobernheim

Auch das Drehbuch einer spannenden Stichwahl zwischen Michael Greiner und Roland Ruegenberg ausgerechnet während der Johanniskerb war in aller Munde und hätte nach allgemeiner Einschätzung nicht besser inszeniert werden können. Außerdem berichteten die Wahlvorstände, dass es nicht selten bis zu einer Stunde dauerte, bis die Wähler ihr Kreuzchen machen konnte. Grund: die hohe Wahlbeteiligung und die Vielzahl der zu vergebenden Stimmen auf insgesamt fünf Zetteln.

Von Bernd Hey

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