D as Fasten ist ein Frühjahrsputz für den Körper: Dieses Zitat wird Jentezen Franklin zugeordnet, einem amerikanischen Pastor. Aber macht wirklich noch jemand Frühjahrsputz? Seit Aschermittwoch ist jedenfalls alles vorbei, sagt der Volksmund, und der Alltag hat uns wieder. Vielleicht ist der Karnevalsentzug auch Fasten genug. Wie auch immer: Wir blicken noch einmal zurück, ehe wir den Brotkorb höher hängen und uns der Fastenzeit widmen. Wer damit schon angefangen hat, soll sich aber bitte nicht davon abhalten lassen.
Der Frühling kommt

Der Frühling kommt mit großen Schritten: Immer öfter haben wir schönstes Wetter, und am Disibodenberg lassen sich die Rehe von der Sonne bescheinen. Auf der Wiese haben sich drei Rehkitze niedergelassen. „Sie warten auf den Frühling, ganz entspannt“, schreibt uns Frank Spindler, der dort am Montag spazieren gegangen ist. Die Kitze würden sich oft an der Stelle aufhalten, erzählt er. Er habe in etwa 50 Meter Entfernung gestanden und fotografiert. „Näher darf man nicht kommen, dann laufen sie weg“, weiß er aus Erfahrung.
Pflegeleichte Narren

Die feiernden Karnevalisten hatte der Wettergott dieses Jahr auf jeden Fall ins Herz geschlossen. Zwar lag die Narrefahrt noch unter einer grauen Wolkendecke, doch die Umzüge in den Dörfern des Kreisgebietes am Sonntag und Rosenmontag fanden unter blauem Himmel statt. So auch bei den Fastnachtsumzügen in Waldböckelheim und Sommerloch, wo die Stimmung – ebenso wie bei allen anderen Umzügen – genauso war wie das Wetter: strahlend. Außer drei kleinen Hilfeleistungen, die mit einem Wundschnellverband versorgt werden konnten, gab es beispielsweise für die Roxheimer Sanitäter vom DRK glücklicherweise nichts zu tun. Voraus gingen zahlreiche Arbeitsstunden, um die Dienste bedarfsgerecht zu planen und natürlich auch die Gruppentreffen, bei denen man alle möglichen Szenarien durchspielte, die bei einem Sanitätsdienst auftreten können. 19 Helfer waren insgesamt bei den Diensten in Waldböckelheim und Sommerloch eingesetzt. Der DRK-Ortsverband Roxheim wurde wie üblich vom DRK Hackenheim unterstützt, das mit einem Rettungswagen vor Ort war. „Auch wenn die Anzahl an ehrenamtlichen Helfern im Ortsverein noch etwas höher sein könnte, freut es mich, dass wir auch solche personalintensiven Dienste annehmen und besetzen können“, sagt Vorsitzender Sascha Bott. Nachwuchs ist natürlich nötig: Wer im Ortsverein Roxheim aktiv mitmachen möchte, kann sich im Internet unter www.drk-roxheim.de informieren und ist jederzeit herzlich willkommen. Nächstes Event ist der bevorstehende Blutspendetermin am Mittwoch, 12. März, von 17 bis 21 Uhr in der Birkenberghalle Roxheim unter dem Motto „Roxheimer Armleuchten“: Wer Blut spendet, dem geht ein Licht auf, denn er bekommt eine Solarlampe mit Handyladefunktion geschenkt.
Sonnenverwöhnte Narren

Ehrenzugmarschall Klaus Schulz vom Beckelumer Narrezug zieht es in die weite Welt: Beim Urlaub in Teneriffa schien ihm nicht nur die warme Sonne aufs Haupt, sondern er traf auch noch ein Quartett von Tenerfe ñ os (den Bewohnern und Bewohnerinnen der Insel) beim Carneval. Ob da noch Heimweh aufkommen kann, wenn in Glitzer gekleidete spanische Närrinnen seinen Weg kreuzen? Das richtige Fastnachtszug-Feeling kam da auf jeden Fall auf. Schulz wünscht natürlich auch allen daheimgebliebenen Zugteilnehmern in Beckelum, einen schönen Tag gehabt zu haben. Hatten sie – nur nicht ganz so warm wie im südlichen Teneriffa.
Eine Null verloren

Eine Null kann sehr wertvoll sein – oder auch gar nichts bedeuten, je nachdem, wo sie steht. Was das mit dem Sommerlocher Rosenmontagsumzug zu tun hat, erklärt sich gleich. Denn den Narren lachte in der 400-Einwohner-Gemeinde am Hohetag des Karnevals die Sonne, und überall waren Jubel, Trubel und Heiterkeit pur angesagt. Gleich drei große Wagenbauer hat das Dorf bekanntermaßen am Start: die Hüttenkracher, die Donnerflug AG und die Kuckucks. Die drei hatten sich auf ein gemeinsames Motto verständigt und sich des Wilden Westens angenommen. Fußgruppen waren natürlich auch jede Menge dabei. Kein Wunder ist deswegen vielleicht auch, wie viele Besucher der Rosenmontagszug anlockt. Beim Zug und im Partyzelt am Sportplatz feierten mehr als siebenmal so viele Narren, wie das Dorf Einwohner hat: 3000 Fastnachtsfreunde waren unterwegs. Darunter natürlich auch unsere Reporter, die bei dem ganzen Trubel den Überblick verloren haben – und eine Null. In unserer Berichterstattung war von 300 Narren die Rede. Viel zu wenig! Daher reichen wir eine sehr wertvolle Null nach: Hier kommt die 0, bitte an die 300 anhängen!
44 Fastnachtsfreunde

Wie bleiben bei den Zahlen im Karneval: Wie nennt man es, wenn eine närrische Dorfführung Premiere hat und dann auch noch vier mal elf Gäste daran teilnehmen? Zufall? Oder hatte Fastnachtsgott Jokus aus dem nahe liegenden Mainz seine Hände im Spiel? Am vergangenen Fastnachtssonntag gab es in Neu-Bamberg erstmals eine besondere Variante der historischen Ortsführung. Da die regulären Führungen von März bis Oktober immer am ersten Sonntag im Monat stattfinden, hatte Neu-Bambergs Bürgermeister Markus Müller die Idee, diesmal eine närrische Tour zu veranstalten. Mit den erfahrenen Dorfführern Eckhard Humbert und Hermann Schlamp sowie dem Team des „Historischen Rundwegs“ hatte Müller seine Mitstreiter schnell gewonnen. Als ehemaligem Vorsitzenden des Carneval-Musikvereins (CMV) gelang es ihm, auch den Elferrat und das Musikorchester des CMV dafür zu begeistern, obwohl parallel ein Fasnachtsumzug in der Nachbargemeinde stattfand. Trotz Terminstress reisten 15 Musiker und der Elferrat nach Neu-Bamberg, um die Dorfführung musikalisch zu untermalen. Und dann hieß es nach der Begrüßung von Eckhard Humbert sowie der beiden Elferrat-Präsidentinnen Jennifer Henn und Laura Heidemann auch schon „Narrhallamarsch“ und „Humba Täterä“. An vier Stationen, die sich bis hinauf zur Burgruine erstreckten, erfuhren die Gäste unterhaltsame, humorvolle und längst vergangene Geschichten über Neu-Bamberg. Das Orchester setzte musikalische Akzente, sodass die 44 Gäste unterwegs immer mal wieder schunkelten. Mit Brezeln, Spundekäs, Wein, Wasser, einem Schnaps und einem traditionellen „Fassenachtskuchen“ ging die Veranstaltung zu Ende. Die nächste reguläre Ortsführung findet am 6. April um 11 Uhr statt.
Ein Herz für Senioren

Im Februar hat die Drogerie Rossmann in Bad Sobernheim eine Spendenaktion für die Seniorenresidenz Felkebad ins Leben gerufen. „Wa(h)re Nächstenliebe“ hieß sie, und das Ziel war, darüber Wünsche der Bewohner zu erfüllen. Sie durften auf kleine Karten schreiben, worüber sie sich freuen würden: ein Nagellack, Parfum, Saft oder Vitamine. Die Rossmann-Kunden suchten dann einen Wunsch aus, kauften das entsprechende Produkt und legten es in eine Sammelbox. Die Aktion war offenbar erfolgreich: Alle Wünsche von mehr als 150 Senioren wurden erfüllt – und noch zusätzliche. Das Team um die Bad Sobernheimer Rossmann-Filialleitung Sonja Zielke war selbst überwältigt und auch gerührt, denn die Wünsche der Bewohner waren bescheiden und die Freude groß. „Wir sind sehr glücklich, so eine tolle Aktion durchführen zu können.“ Residenzleitung Marietta Heiler-Eckes war sprachlos und bedankte sich immer wieder. „Es hat uns gezeigt, dass Bad Sobernheim und Umgebung zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt.“
Schauspieler gesucht
Wer die Kostüme im Karneval mag, der mag sie vielleicht auch auf der Bühne: Die Theaterwerkstatt der Volkshochschule Naheland hat mit den Proben zu ihrem neuen Stück begonnen, einer Krimikomödie. Die Aufführungen werden am 12. und 13. September stattfinden, und dafür werden neben festen Rollen auch Statisten gesucht. Die Gruppe trifft sich freitags ab 19.30 Uhr für die wöchentlichen Proben im Gesellschaftshaus Kirn. Interessenten wenden sich bitte an die vhs Naheland (info@ vhs-naheland.de, 06752-1356100).