Unter dem Motto „Klimaschutz mit guter Laune“ hatten die Senioren der beiden Regionalgruppen der Omas for Future Bad Kreuznach und Nahe-Glan am Samstag zum Zukunftstag auf dem Kornmarkt eingeladen. An rund 30 Ständen konnten sich Besucher informieren, was sie für das Klima und die Umwelt persönlich beitragen können. Zudem gab es Vorträge zu Umweltthemen wie Solarenergie, Viti-Fotovoltaik, oder auch regenerative Landwirtschaft.
Das bunte Programm und die geballte Information konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass man von den Zielen, wie sie die Veranstaltung formulierte, noch weit entfernt ist. Grundsätzlich war beispielsweise kein Besucher gegen biologisch erzeugte Lebensmittel, aber man müsse sie sich auch leisten können. Eine Besucherin fragte darum, wovon sie diese Lebensmittel bezahlen solle, da sie selbst ohne das Angebot der Tafel nicht über die Runde kommt.
Engagement der Omas und Opas for Future
Eine Lösung konnte ihr niemand aufzeigen. Auch Klimaschutzministerin Katrin Eder (Bündnis90/Grüne) kennt diese Diskrepanz. Die Ministerin schaute am Samstagnachmittag auf dem Kornmarkt vorbei, und lobte das Engagement der Omas und Opas for Future, das jede Menge Besucher anzog. Im Anschluss an einen Sketch, bei dem das Müllmonster nicht gut wegkam, überreichten sie Eder eine bunte Auswahl handbeschrifteter Klimabänder. Sie sollen dokumentieren, was die Menschen hier im Land bereit sind für Umwelt- und Klimaschutz zu tun.
Die Bänder forderten aber auch weitere Anstrengungen im lokalen Bereich, um den Klimaschutz voranzubringen. So wurde unter anderem der Ruf nach mehr Grün im Innenstadtbereich oder dem Ausbau von Fahrradwegen deutlich.
Eder bekannte sich dann auch dazu, selbst radelnde Ministerin zu sein. Sie forderte für die Kinder eine Fahrradinfrastruktur, da sie sich nicht in den fließenden Verkehr einreihen könnten. In Mainz werde mittlerweile 25 Prozent des innerstädtischen Verkehrs mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Klimaschutz in die Öffentlichkeit tragen
„Jetzt stehen Kommunalwahlen an, da haben sie die Gelegenheit mit ihrer Stimme für das Fahrrad zu stimmen“, sagte Eder. Es sei wichtig, im Rahmen solcher Veranstaltungen den Klimaschutz in die Öffentlichkeit zu tragen. „Solche Veranstaltungen machen Mut“, lobte sie den Zukunftstag. Der Grünen-Politikerin ist Bad Kreuznach nicht unbekannt. Im Gespräch lobte sie die Anstrengungen der Stadt, den Kindern ihrer Kindertagesstätten ein sehr gutes Essen anzubieten.
Dagegen war so mancher Besucher am Zukunftstag regelrecht erbost über die Stadt. Denn just zur Veranstaltung waren die öffentlichen Toiletten in der Turmstraße verschlossen. Zukunft in diesem Bereich sehe anders aus, waren noch die unverfänglichsten Vorwürfe an die Stadt. Wobei auch das die gute Laune des Festes nicht wirklich dämpfte. Zumal die Musik der beiden Bands, die Spezialisten und die Röka Bigband, beste Stimmung verbreiteten.
Fahrrad und der ÖPNV als Mittel der Wahl
Am Ende fragte sich der ein oder andere, was in Sachen Klimaschutz denn nun hängen geblieben ist. Sicherlich für manch einen die Erkenntnis, dass das Fahrrad und der ÖPNV angesichts des Klimawandels immer mehr zum Mittel der Wahl werden müssen. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe fragte sich manche Oma und mancher Opa for Future auch, ob die Fahrer großer Verbrenner auf die Warnungen, die am Zukunftstag zu vernehmen waren, denn auch hören werden. Selbst das Müllmonster musste am Ende einsehen, dass es seine Freiheit dem Klimaschutz unterordnen muss.