Sehr zur Freude der vielen Kinder und Jugendlichen hatte der Hobbyastronom am Vollmondvorabend sein großes Newton-Spiegelteleskop mit 500 Millimeter Brennweite aufgebaut, wo jeder den 385.000 Kilometer entfernten Mond oder die vielen Sterne im wahrsten Wortsinn ins Visier nehmen konnte.
Dieter Schäfer machte auch unsere Zeitung neugierig, denn bei der Astronomie handelt es sich um ein sehr interessantes Hobby, da es sich mit der Himmelskunde befasst. „Wenn man dieses Hobby ausüben möchte, kann man mit dem bloßen Auge, einem Fernglas oder einem Teleskop die Sterne und den Weltraum beobachten.
Manchmal sitzen wir im August bis nachts um 3 Uhr hinter unserem Haus auf der Bank und schauen in den klaren Sternenhimmel, der so viel erzählen kann.
Agnes Schäfer
Die meisten Sterne und Planeten unseres Sonnensystems kann man bei einem klaren Abendhimmel schon mit den bloßen Augen erkennen. Für einen genaueren Anblick sollte man aber einen Standpunkt außerhalb einer Stadt wählen, da Städte sehr viele Lichtquellen wie zum Beispiel die Straßenbeleuchtung haben. Diese Lichtquellen verschlucken sehr viel Sternenlicht, sodass man die Sterne, Gasnebel und Galaxien, die sehr weit draußen im All sind, nicht mehr erkennen kann“, erzählte der 78-Jährige, der in Kirn geboren wurde, lange Zeit in Wiesbaden wohnte und seit fünf Jahren in Kirn-Sulzbach lebt.
Der Sternenhimmel fasziniert
Nicht nur der Mond, auch der Sternenhimmel fasziniert. „Das Sternenbild des Großen Wagen ist sehr leicht zu erkennen, da man mit ihm den Polarstern leicht am nächtlichen Himmel entdecken kann. Das Sternenbild des Orion ist auch sehr leicht am Nachthimmel zu erkennen, man kann auch mit bloßem Auge den Orion-Nebel unterhalb der drei Gürtelsterne im Sternbild sehen. Am nächtlichen Sternenhimmel kann man auch ein paar Planeten unseres Sonnensystems sehr gut mit einem Fernglas oder den bloßen Augen beobachten. Dabei handelt es sich zum einen um die Venus, die auch Morgen- oder Abendstern genannt wird, denn aufgrund ihrer direkten Nähe zur Erde kann man sie schon beim Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang sehen, noch bevor sich die ersten Sterne am Himmel zeigen. Außerdem kann man den Mars als roten Punkt am Himmel sehr deutlich erkennen sowie auch den Jupiter als größten Planeten des Sonnensystems“, erzählte Dieter Schäfer.
Bedauerlich: Sternwarte auf Schloss Dhaun gibt's nicht mehr
Heute bedauert Schäfer, dass es die Sternwarte auf Schloss Dhaun nicht mehr gibt, die nächste stehe in Bad Kreuznach. Der Winter biete die bessere Beobachtungszeit, dann sei die Luft klarer und sauberer, sagt Schäfer, der auch auf Urlaubsreisen sein Spiegelteleskop meist im Reisegepäck hat.
Da erinnert er sich gerne an den Sardinienurlaub im Jahre 2002. „Über der Insel war der Himmel super klar, da gelangen mir auch mit dem Fernrohr die schönsten Aufnahmen“, erzählt er. Als Beamter der Bundeswehr wurde Dieter Schäfer 1980 nach Wiesbaden versetzt und meldete sich dort gleich bei der Astronomischen Gesellschaft Urania in Wiesbaden an. „Da mich die Astronomie schon immer interessierte und weil ich ein Zahlenmensch bin, kam dies auch meinem Hobby sehr entgegen.“
Ehefrau teilt das Hobby
Dieter Schäfer hat Glück, dass auch seine Frau Agnes das Hobby mit ihm teilt. „Manchmal sitzen wir im August bis nachts um 3 Uhr hinter unserem Haus auf der Bank und schauen in den klaren Sternenhimmel, der so viel erzählen kann“, sagt Agnes Schäfer. So war der 11. August 1999 das absolute Highlight: die totale Sonnenfinsternis, die beide in Riedseltz im Nord-Elsass erlebten. „Da sah ich erstmals das Paradies“, stellt Agnes Schäfer noch 23 Jahre später fest. Für Dieter Schäfer hat auch der Komet „Hyakutake“, der traditionsgemäß den Namen seines Entdeckers, Yuji Hyakutake, trägt, einen großen Erinnerungswert, den er 1996 am Himmel fotografieren konnte.
Und dann zeigt Dieter Schäfer gerne die Planetenbahn unseres Sonnensystems, welches er aus Sperrholz maßstabgetreu und dreidimensional auf einen Waschmaschinendeckel platziert hat mit der Möglichkeit, die täglichen Planetenpositionsveränderungen beeindruckend zu demonstrieren.