Die 24. Auflage des Bauernmarkts im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) hat am Samstag wieder Tausende Besucher angezogen. Mit mehr als 100 Ständen bot die Leistungsschau der heimischen Landwirtschaft für jeden Besucher das Passende, auch wenn manche, die seit Jahrzehnten vorbeikommen, einen Rückgang an Ständen feststellen wollten.
Dafür lobten Bauernmarktneulinge die Veranstaltung, deren Umfang und Vielfalt über den grünen Klee. Einer, der es neben den Verantwortlichen des DLR wissen muss, ist Rainer Lauf, Vorsitzender des Regionalbündnisses Soonwald-Nahe. „Es füllt sich heute Morgen schon sehr früh“, befand er bei seinem ersten Rundgang. Dabei ging sein Blick zum wolkenlosen Himmel, und er war sich sicher, dass der Tag ideales Wetter für den Bauernmarkt bieten würde. Wie er hatten wohl auch viele Besucher frühmorgens aus dem Fenster geschaut, die das gute Wetter nutzen wollten und frühzeitig anreisten.
Schon morgens war der Parkplatz voll
Denn schon gegen 9 Uhr waren alle Parkplätze auf dem Gelände des Dienstleistungszentrums und dessen Umgebung belegt. Sie erlebten einen Bauernmarkt, der das gewohnte Angebot präsentierte. Insbesondere die Produkte der heimischen Landwirtschaft zog die Besucher an, zumal im Herbst die Fülle der dargebotenen Obstsorten kaum Grenzen kennt. Viele Besucher lobten neben dem Angebot auch die Preise für das Obst aus der Region, das auch für den kleinen Geldbeutel bezahlbar war. So kostete das Kilo Zwetschgen gerade einmal um die 2 Euro.
Mit solcherlei Dingen gaben sich die kleinen Gäste allerdings erst gar nicht ab. Sie interessierten sich viel mehr für die Hüpfburg oder die Kuh, die sie melken durften. Wobei so manch ein kleiner Besucher etwas enttäuscht war, dass auf dem Bauernmarkt in diesem Jahr keine Schafe gestreichelt werden konnten.
Wie wurden früher Seile hergestellt?
„Ich konnte aufgrund der Blauzungenkrankheit keine Schafe mitbringen“, klärte Julian Koch aus Grünstadt auf. Dafür zeigte er Kaninchen und Frettchen. Aber auch das immer beliebtere Federvieh, Hühner in zahlreichen Größen, Farben und Nuancen, konnte auf dem Bauernmarkt bewundert werden. Beliebt waren auch die Handwerkerstände.
Wie bis in die 1950er-Jahre auf den Bauernhöfen in der Region Seile hergestellt wurden, zeigten Günter Dörr und Walter Spielmann. Man konnte Willibald Ellrich über die Schulter schauen, wie er seine Körbe aus Weiden herstellt, oder beim Sensenwerker Carl Christian Rheinländer erleben, wie er aus Naturmaterialien langlebige Fliegenklatschen fertigte. Auf großes Interesse stießen auch die Präsentationen der Berufsbildenden Schule Agrarwirtschaft. Im Innenhof gab es einen Verkostungsstand des Fachschulprojekts Weinbau und weitere Informationen zur Schule. Viel Aufmerksamkeit – möglicherweise ob seiner süßen Verlockungen – erhielt ein weiterer Stand zum Tafeltraubenprojekt der Berufsschule. Besucher konnten die verschiedensten Sorten an Tafeltrauben testen. Wobei 2024 ein schweres Jahr für Wein- und Tafeltraube war. Denn auch bei Letzterer ging nichts ohne Pflanzenschutz.
Legendäre Kuchentafel
Beim Bauernmarkt musste niemand hungern oder dürsten. Es gab eine Vielzahl von Essens- und Getränkeständen. Zudem lohnte es, die Weine des Staatsweinguts zu kosten.
Daneben hatten die Organisatoren für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene gesorgt. Das Orga-Team konnte zufrieden sein, denn der Besucherandrang unterstrich, dass das Konzept des Bauernmarktes nach wie vor stimmig ist.