Ausstellung mit Werken Gernot Meyer-Grönhofs
Von der Nahequelle bis zur Mündung: Ausstellung mit Werken von Bad Kreuznacher Künstler Gernot Meyer-Grönhof
Gernot Meyer-Grönhof (rechts) diskutierte mit Annette Esser und Volkhard Löbich über eine seiner Naheansichten. Foto: Josef Nürnberg
Josef Nürnberg

Eine Reise entlang der Nahe von der Quelle bis zur Mündung hat der Bad Kreuznacher Künstler Gernot Meyer-Grönhof anhand großformatiger Bilder beschrieben.

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Bis zum 18. Dezember können sich Freunde seiner Kunst anhand seiner Bilder im Haus des Gastes selbst auf die Reise machen und dabei erfahren, wie Meyer-Grönhofs Blick auf seine Heimat ist. Viele von Meyer-Grönhofs Freunden – der Ausstellungsraum platzte aus allen Nähten – nutzten die Vernissage am Sonntag, um sich ein umfassendes Bild seiner Werkereise entlang der Nahe zu machen.

Buch bietet Orientierung

125 Kilometer Nahelauf hat der Künstler in seinen Werken erfasst. Die Bilder sind so gehängt, dass der Besucher der Ausstellung von der Nahequelle in Selbach bis zur Mündung in Bingen den Flusslauf gewissermaßen im Zeitraffer erwandern kann. Damit er nicht die Orientierung verliert, hat der Künstler das Buch „Die Nahe – Von der Quelle bis zur Mündung“ dem Kunstwanderer als eine Art Reiseführer gleich mit an die Hand gegeben. Darin finden sich nicht nur alle Bilder wieder, sondern die Texte des Buches erschließen das Gezeigte nochmals auf andere Weise. Die Texte hat GuT-Geschäftsführer Michael Vesper geschrieben.

In seiner Einführung in das Werk des Künstlers erinnert Vesper daran, dass Meyer-Grönhof die genaue Verortung seiner Bilder wichtig ist. „Wer das Buch zur Hand nimmt, kann sich sehr genau die Standorte auswählen, von denen aus die Bilder gemalt sind“, erläuterte der GuT-Geschäftsführer. Vesper erinnerte daran, dass jedes Bild – bei gleichbleibender Perspektive – eine einzigartige und auch unwiederholbare Lichtstimmung einfängt. Dem Licht als Mutter aller Farben habe der Künstler in den vergangenen Jahren sein besonderes Augenmerk zugewandt. „Die gewählten Standpunkte suchen Distanz und Weitenblicke. Das macht ihren besonderen Reiz aus“, sagte Vesper .

Nicht Unrecht hat der GuT-Chef, wenn er bei der Betrachtung auch von „missgestalteter Kulturlandschaft“ redet. Vesper erinnerte daran, dass Verkehrswege Landschaftsräume verändern, „was wir in der Bilderwelt der schönen Prospekte gern verschweigen“. Meyer-Grönhof tut das gerade nicht. Verkehrswege – ob ästhetisch verschwungen wie an der oberen Nahe oder die kerzengerade Nahequerung der A 61 oberhalb von Münster-Sarmsheim – der Künstler hat auch Eingriffe des Menschen verarbeitet. Er zeigt die Naheüberbauung ebenso wie die Staumauer in Niederhausen. Egal ob Betonszenarium oder idyllische Brücke, die vorherrschende Farbe ist stets das Grün der Natur. So wirkt selbst die Industriekultur angenehm auf das Auge des Betrachters.

Der Fluss ist auch Heimat

Auch ohne das Buch, das viel über Geschichte und Geschichten vom Wasser und vom Flusslauf erzählt, finden sich Kenner des Nahelandes gut in der Ausstellung zurecht. Man spürt die Liebe des Künstlers zum Fluss, der ihm auch Heimat ist.

Übrigens kann sich jeder Interessent dieses Stück Heimat nach Hause holen, denn alle Bilder können erworben werden. Aufgrund ihrer großen Formate passen sie ideal in weite Räume. Denn das wurde schon während der Vernissage deutlich: Meyer-Grönhofs Bilder wollen aus der Distanz betrachtete werden.

Das Buch „Die Nahe – von der Quelle bis zur Mündung“ ist für 20 Euro bei der Tourist-Info und im Bad Kreuznacher Buchhandel erhältlich.

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