„Die Bank im Wandel“ ist der Jahresbericht 2024 der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück (RNH) überschrieben. Wie turbulent das Jahr aus deutscher, europäischer und globaler Sicht verlief, zeigte ein kurzer Filmbeitrag zu Beginn der jährlichen Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank im Bad Kreuznacher Leonardo-Hotel. Trotz aller welt- und währungspolitischen Irrungen und Wirrungen legte die Volksbank das zweitbeste Betriebsergebnis ihrer Geschichte (nach dem Höhepunkt 2023) vor - was den Vorstandsvorsitzenden Patrick Miljes zu der bemerkenswerten Aussage brachte: „Wir wollen auch in Zukunft die Bank Nummer 1 in der Region sein.“
Ziel ist es, die Nummer 1 in der Region zu sein
Stillstand ist Rückschritt, das gilt auch für das Bankengeschäft zwischen Digitalisierung, Regulatorik und personeller Weiterentwicklung. Dies betonte Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Kolb, der an dem Abend für die Regularien und den ordnungsgemäßen Ablauf verantwortlich zeichnete. Die Bilanzsumme 2024 hat sich um 61 Millionen Euro (plus 2,8 Prozent) auf 2,206 Milliarden Euro erhöht. Ursächlich waren laut dem Vorstandsbericht vor allem die Steigerung der Forderung an Kreditinstitute, der Wertpapieranlagen sowie der Kundeneinlagen. Der Bilanzgewinn erreichte 3,162 Millionen Euro
Der Kreditmarkt schwächelte 2024 erneut, sowohl im Privat- wie im Firmenkundengeschäft. Lahmende Bautätigkeit, die gesamtwirtschaftliche Rezession und eine spürbare Investitionszurückhaltung prägten die Lage. Das Kreditgeschäft ging um 15 Millionen Euro (minus 1 Prozent) auf 1,546 Milliarden Euro zurück. Dahingegen wuchsen die Kundeneinlagen bilanziell um 53,9 Millionen (plus 3,4 Prozent) auf 1,633 Milliarden Euro, das gesamte betreute Kundenvolumen stieg um 114,9 Millionen Euro (plus 4,2 Prozent) auf 2,819 Milliarden Euro. Das bilanzielle Eigenkapital betrug im Berichtsjahr 268,9 Millionen Euro (plus 2,9 Prozent). Der Zinsüberschuss sank leicht auf 41,2 Millionen Euro, ebenso gab der Provisionsüberschuss auf 17,0 Millionen Euro nach. Die Verwaltungsaufwendungen hingegen kletterten um 4,6 Prozent auf 32,5 Millionen Euro.
Außerplanmäßige Abschreibungen und Wertberichtigungen
Das Betriebsergebnis vor Bewertung wurde durch den Einmaleffekt außerplanmäßiger Abschreibungen in Höhe von 1,9 Millionen Euro auf den Immobilienbestand beeinflusst. So sackte dieses Ergebnis um 15,2 Prozent oder 24 Millionen Euro ab. Notwendig wurden auch bei der Volksbank Wertberichtigungen auf Forderungen. Insgesamt reduzierte sich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit um 2,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.
„Die Risikolage unserer Volksbank ist gut“, bilanzierte Vorstand Miljes. Sorgen machen nach wie vor die Insolvenzen. Deshalb wurde in der Planung eine steigende Risikovorsorge berücksichtigt. Die Volksbank RNH hat einen Kundenstamm von knapp 82.000 Personen. 45.500 Kunden sind Mitglieder und Teilhaber. Die Kundschaft erwartet nicht nur Positives: Aufgrund steigender Aufwendungen sollen 2025 die Preismodelle angepasst werden. Umso willkommener war die beschlossene Dividende von 3,25 Prozent.