Wehrleiter Lothar Treßel aus Monzingen wurde von Weggefährten und der Feuerwehrfamilie nach über 45 Jahren im Brand- und Katastrophenschutz und im Dienst für die Allgemeinheit am Bad Sobernheimer Feuerwehrhaus am Johannisplatz verabschiedet. Mit Nachfolger Max Kraushaar wurde erstmals ein hauptamtlicher VG-Wehrleiter an Nahe und Glan berufen und zugleich ein Generationswechsel vollzogen.
Zur letzten Dienstfahrt wurde der 63-Jährige mit seiner Frau Christine mit dem Drehleiter-Lkw abgeholt und unter Beifall auf dem Hof empfangen. Just zu Beginn der Feierstunde riefen die Alarmmeldeanlagen und „Piepser“ die Feuerwehrleute dann aber zu einem leidigen Fehlalarm.
Engelmann dankt mit Hochachtung
Mit „persönlichen Gedanken und voller Hochachtung vor den Leistungen der Feuerwehr“ dankte sein Chef und VG-Bürgermeister Uwe Engelmann auch namens der Bürgerschaft dem scheidenden Treßel ganz herzlich. Engelmann singt im Chor mit dessen Frau Christine, und als er bei ihr vor einiger Zeit nachgefragt habe, ob er seine Frau während der Proben vermisse, antworte sie: „Ich glaub’ nicht, der hat ja seine Feuerwehr!“. Damit beide einmal unbeschwert ein Gänge-Menü genießen können, schenkte der Dienstherr einen Besuch in einem französisch-japanischen Restaurant in Meddersheim.
Immer auf dem Sprung zu helfen
Mit 16 Jahren begann seine Ära bei der Monzinger Einheit und er sei bis heute „dabei geblieben, jederzeit in Hab-Acht-Haltung und bereit auf dem Sprung, anderen zu helfen“. Seine Vita der Aus- und Weiterbildung füllte drei eng bedruckte Seiten, weitere Urkunden kamen hinzu. Engelmann vergas angesichts kontinuierlich steigender Einsatzzahlen, höheren technischen Anforderungen oder Flächenbränden und Hochwasser durch den Klimawandel weder eine Katzenrettung im Baum, noch die sehr bedrückenden Stunden am Bahnübergang Monzingen mit fünf Toten oder den Tod eines Kameraden bei einem Einsatz auf der B41 bei Steinhardt.
Laudation voller Respekt, Würdigung und Wertschätzung
Die eigentliche Laudatio voller Respekt, Würdigung und Wertschätzung für einen allzeit verlässlichen Partner hielt namens der Kreisverwaltung der scheidende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Werner Hofmann. Er sagte Dankeschön und Tschüss und berichtete, es habe kaum einen Tag ohne Kontakt gegeben. Treßel sei sehr engagiert gewesen, habe den Nachwuchs gefördert und weit über den Tellerrand der VG Nahe-Glan hinaus gewirkt. Ebenso dankten Treßels Stellvertreter Hans-Werner Lamb und Daniel Grossarth und überreichten Präsente. Annette Schmitt von der Rettungshundestaffel lobte: „Du warst immer da für uns.“ und Jörn Staudt vom Kreisfeuerwehrverband heftete ihm das Deutsche Feuerwehrkreuz in Gold an.

VG-Bürgermeister Engelmann überreichte dem neuen Wehrleiter Max Kraushaar im Beisein seiner Eltern Jutta und Andreas und einer Delegation aus Oberkirchen in der Gemeinde Freisen eine Beziehungskiste und die Ernennungsurkunde und hegte den Wunsch auf eine gute Zusammenarbeit. „Do muschte uffbasse“ habe ihn sein Vorgänger drei Monate lang optimal auf die Örtlichkeiten und auf Land und Leute vorbereitet, sagte Kraushaar. Treßel habe ihm 200 Handynummern und über 800 E-Mail-Kontakte anvertraut.