Wegen einer Softwarepanne konnten die Stimmen zum Verbandsgemeinderat in der VG Nahe-Glan erst in einem zweiten Anlauf am Montag und Dienstag ausgezählt werden, teils auch noch bis in den Mittwochvormittag – nachdem die Auszählung am Wahlsonntag gestoppt worden war.
Nun liegt das heiß ersehnte Ergebnis vor, und es zeigt sich, dass sich gegenüber 2019 bei der Sitzverteilung nur wenig getan hat. Berichtenswert ist vor allem, dass die Freien Wähler künftig mit von der Partie sind. Größte Verlierer sind die Grünen, die zwei Sitze einbüßen. Die SPD verliert einen Sitz, die CDU gewinnt einen dazu und zwei Freie Wähler ziehen neu in den Rat ein. Das ist alles an Veränderung, UBL und FDP bleiben im Rat so vertreten wie bisher.
Sozialdemokraten bleiben stärkste Kraft
Trotz des leichten Rückgangs auf 30 Prozent der Wählerstimmen (2019: 32,6 Prozent), bleibt die SPD mit elf der 36 Sitze stärkste Kraft. Die Christdemokraten folgen auf Platz zwei mit 27,9 Prozent (2019: 25,6 Prozent) und zehn Sitzen.
Die Unabhängige Bürgerliste UBL kommt auf 19,3 Prozent der Stimmen. 2019 war sie zunächst mit sechs Ratsmitgliedern und 18,1 Prozent der Wählerstimmen in den Rat der frisch fusionierten VG eingezogen. Später wechselte Anke Schumann von den Freien Wählern zur UBL, so dass die Gruppierung zuletzt mit sieben Köpfen im Ratsrund vertreten war. Dabei bleibt es auch im neuen VG-Rat. Die FDP kommt fast unverändert auf 7,7 Prozent und zieht wieder zu Dritt in den Rat ein: Sabine Bittmann, Elmar Schauß und Eugen Krax.
Grüne nur noch zu dritt im VG-Rat
Ebenfalls mit drei Sitzen sind die Grünen im neuen Rat vertreten. Die Partei, die am Wahltag im Stadtrat von Bad Sobernheim ebenso wie im Stadtrat Meisenheim einige Federn gelassen hat – minus 7,2 Prozentpunkte in Sobernheim, minus 3,8 Prozentpunkte in Meisenheim –, muss nun auch im VG-Rat mit 9,6 Prozent einen Stimmverlust einstecken. 2019 brachte es die Truppe um Spitzenkandidatin Barbara Bickelmann noch auf 12,6 Prozent. Unterm Strich bedeutet das den Verlust von zweien der fünf Sitze. Im Rat sind künftig neben ihr Frank Joerg und Kai Sommer vertreten.
Zwei Monzinger für Freie Wähler im Rat
Neu im Bunde sind die Freien Wähler (FW), die mit Petra Berger-Kauffmann aus Monzingen als Spitzenfrau ins Rennen gegangen waren. Dort ist sie zugleich in der Freien Wählergemeinschaft (FWG) aktiv. Dank 5,5 Prozent der Stimmen ziehen sie und Peter Herrmann, ebenfalls aus Monzingen, nun für die FW in den Rat.
Dies könnte die Position der „Freien“ im VG-Rat stärken: Jedenfalls sofern die UBL, die sich ausweislich ihrer Wahlplakate der in mehreren Ortsgemeinden im VG-Land aktiven Freien Wählergemeinschaft (FWG) verbunden fühlt, inhaltlich gemeinsam mit den FW an einem Strang zieht. Für die UBL werden Volker Rings, BirgitMenschel, Hildegard Krauß, Karl-Otto Dornbusch, Peter Michel, Bernd Kissel und Jörg Vetter, einst Büroleiter in der VG Meisenheim, im Ratssaal Platz nehmen.
Viele altbekannte Gesichter auch im neuen Rat
Veränderte Kandidatenlisten und die kumulierenden und panaschierenden Wähler haben auch bei den beiden großen Parteien einige Veränderungen gebracht, auch wenn überwiegend altbekannte Gesichter in den Rat einziehen.
Für die SPD steht Uwe Engelmann auf Platz eins, der das Mandat allerdings nicht annehmen kann. Daher werden Denis Alt, Michael Greiner, Matthias Bregenzer, Klaus Stein, Parteichefin Sonja Bräuer, die von Platz 2 auf Platz 6 herabgewählt wurde, Johanna Körper, Wolfgang Keller, Egon Eckhardt, Kian Amin Salehi, Roland Riemenschnitter und Nachrücker Thomas Geib Platz nehmen.
Die CDU geht mit Spitzenkandidat Ron Budschat, Jörg Maschtowski, Felix Welker, Rolf Arzt, Achim Schick, Felix Kehl, Rolf Staab, Felix Dickes, Christel Bäcker und Rolf Kehl in die neue Wahlperiode.
580 Wahlhelfer, 45 Wahllokale und eine Auszählungspanne
Die Kommunalwahl war auch an Nahe und Glan eine Mammutaufgabe, die 580 Wahlhelfer beschäftigt hat. In der Verbandsgemeinde mit zwei Städten und 32 Ortsgemeinden waren insgesamt 45 Wahllokale geöffnet. Allein in der Stadt Bad Sobernheim waren sechs Wahllokale besetzt und zudem gab es drei Briefwahlbezirke. In Meisenheim konnten die Bürger in zwei Wahllokalen wählen. Vorab hatten sich 37,04 Prozent der Wahlberechtigten für Briefwahl entschieden. Zu einer besonderen Herausforderung wurde die Panne bei der Auszählung der Stimmen für den Verbandsgemeinderat, weil in der Erfassungssoftware abweichende Stimmzettel hinterlegt waren. Letztlich mussten am Montag und Dienstag im Bad Sobernheimer Kaisersaal die Wahlvorstände alle noch einmal antreten, um diese Auszählung im zweiten Anlauf über die Bühne zu bringen.