VG Bad Kreuznach hat nicht nur Alltagsradeln im Blick - Zweckverband Rheinhessische Schweiz aufgelöst
VG Bad Kreuznach löst Zweckerband Rheinhessische Schweiz auf und will bei Radtourismus in die Pedale steigen
Auch wenn der Zweckverband Rheinhessische Schweiz aufgelöst wird: Die Pflege der Hiwweltouren – wie hier in Neu-Bamberg – ist gesichert. Die VG Bad Kreuznach wird ferner den Radtourismus ausbauen. Foto: Josef Nürnberg
Josef Nürnberg

VG Bad Kreuznach. Rund um den Tourismus drehte sich die VG-Ratssitzung in der Bad Münsterer Verwaltung. Unter anderem stimmte der Rat der Auflösung des Zweckverbandes Rheinhessische Schweiz, der bisher für die Unterhaltung der Wanderwege sorgte, vor allem der Hiwweltouren, zu.

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Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sieht die finanzielle Leistungsfähigkeit des Verbandes seit Jahren „gefährdet“. Nun entschieden der Landrat des Kreises Alzey-Worms und die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Alzey-Land, Wöllstein und Bad Kreuznach, den Zweckverband aufzulösen. „Natürlich werden die Hiwweltouren auch weiter gepflegt“, versprach VG-Touristikerin Daniela Ritter. Die Finanzierung dieser Pflege läuft allerdings anders als bisher: Die Umlage an den Zweckverband fällt mit der Auflösung weg. Die Kosten gehen auf die Verbandsgemeinden über.

Ergänzung zu den Alltagsradwegen

Die Hiwweltouren Heideblick, Tiefentaler Höhe und Eichelberg sowie ein Teil des Rundwegs Wöllstein-Siefersheim-Neu-Bamberg führen durch die VG Bad Kreuznach. Die Unterhaltungskosten für diese Wanderwege werden sich die VGs Bad Kreuznach und Wöllstein teilen. Für die Bewerbung der Wanderwege brauche man keinen Zweckverband, sagte Daniela Ritter: „Das Marketing übernimmt die Rheinhessen-Touristik.“ Und genau d i e plant für Rheinhessen die Neuausrichtung des Radtourismusses. Auf diesen Zug will die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach aufspringen, auch wenn ihr Gebiet „nur“ am Rande Rheinhessens liegt.

Mehrheitsmeinung im VG-Rat: Die Verbandsgemeinde habe mit ihren historischen Regionen Rheinhessen und Nordpfalz viel zu bieten, sodass Radtouristen hier gerne unterwegs sein dürften. „Daher soll ein attraktiver Rundkurs geschaffen werden, der eben nicht die Straßen begleitenden Alltagsradwege im Blick hat“, sagte VG-Touristikerin Ritter. Den Nutzen der Alltagsradwege stellt sie damit jedoch nicht infrage: „Die sind wichtig für Menschen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren.“ Der geplante Rundkurs abseits der Alltagswege spricht in erster Linie Touristen an. Außer den Teilen Rheinhessens berührt er die Täler von Alsenz und Nahe.

Auch der Bad Kreuznacher GuT-Geschäftsführer Michael Vesper sieht in diesem Radrundkurs einen „touristischen Gewinn“, weiß Daniela Ritter. Die rund 15 Kilometer lange Strecke durchquere die Stadt von West nach Ost. Die Radler erreichten die Kreisstadt in Ebernburg und verließen sie in Ippesheim. Von dort gehe es über Biebelsheim, Pfaffen-Schwabenheim, Wöllstein, Fürfeld, Altenbamberg und zurück in Richtung Ebernburg.

Entwicklung kostet Geld

2021/22 sind für die Vorbereitung jeweils 1170 Euro fällig. Die große Wartung 2021 kostet die VG 780 Euro und die kleine Wartung im kommenden Jahr 468 Euro. Benno Grünewald (CDU) fragte, ob der Ausstieg im Zweckverband sinnvoll sei, wenn man in das Radwegeprojekt wieder Geld investiere. „Man kann sich auch zu Tode sparen. Die touristische Entwicklung kostet nun einmal Geld“, hielt Michael Simon (SPD) gegen. Wie die Zukunft des Radwegekonzepts für die Verbandsgemeinde aussieht, kann Daniela Ritter zurzeit nicht sagen. Ein Anschluss der nordpfälzischen Gemeinden ans rheinhessische Radwegenetz der Verbandsgemeinde sei sicherlich wünschenswert, dürfte aber topografisch schwierig sein.

Von unserem Reporter Josef Nürnberg

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