MVZ-Betreiber hat Interesse
Verwaltungsgebäude Meisenheim: Lösung in Sicht?
Das Verwaltungsgebäude am Meisenheimer Obertor könnte künftig ein MVZ beherbergen.
Roswitha Kexel

Im Verwaltungsgebäude Am Obertor in Meisenheim gibt es bald viel Platz. Die Hoffnung, dass sich dort ein Medizinisches Versorgungszentrum ansiedeln lässt, ist gewachsen.

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Es zeichnet sich eine Lösung für das Verwaltungsgebäude in Meisenheim Am Obertor 13 ab. Die VG-Spitze um Bürgermeister Uwe Engelmann (SPD) verfolgt bekanntlich die Idee, dort ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) anzusiedeln. Engelmann berichtete im Verbandsgemeinderat Nahe-Glan, dass es aktuell tatsächlich einen Interessenten für einen Teil der Räumlichkeiten gibt.

Der Interessent betreibe bereits mehrere Arztpraxen und wolle auch das MVZ in eigener Regie betreiben. Die VG würde Miete bekommen und müsste nicht selbst als Betreiber oder Anbieter auftreten. Es sei eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses geplant, in der der Investor sich und sein Konzept konkret vorstellen wolle, so Engelmann. Der Investor sei erst vor Kurzem auf die VG zugekommen.

Schon zuvor hatte Engelmann einen Planer beauftragt, für den Neubau des Gebäudes eine mögliche Aufteilung des Erdgeschosses und des Erdgeschosses zu finden, sodass einerseits abgeschlossene Arztpraxen entstehen können, aber auch Bürgerbüro, Familienzentrum und der Polizeibeamte gut untergebracht werden. „Da erwarte ich in den nächsten Tagen einen konkreten Vorschlag.“ Die Kosten dafür seien „relativ gering“, es gehe zunächst nur um eine Skizze und keine Detailplanung, antwortete er Felix Kehl (CDU), der wissen wollte, welche Ausgaben dieser Planungsauftrag verursacht. „Die Skizze ist schnell gemacht, aber wir bekommen alle eine Vorstellung, wie es später aussehen könnte, und das ist es wert“, betonte Engelmann.

Außerdem hatte er parallel zum Auftrag an den Planer die Meisenheimer Kanzlei Heldt gebeten, die bereits andere MVZ betreut, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorzulegen, falls die VG die Einrichtung selbst betreuen würde. „Es ist wichtig zu wissen, ob das überhaupt realistisch ist oder ein Hirngespinst.“ Um alle Vorschläge einschätzen zu können, sei es sinnvoll, eine grobe Orientierung über die Zahlen zu haben.

Die meisten Ratsmitglieder zeigten sich offen, das Konzept des Interessenten zu prüfen. Denis Alt (SPD) betonte, eine Praxis, die in die ambulante Versorgung der Bürger einsteigt, wäre eine der Öffentlichkeit dienliche Nutzung, „und wir sollten alles tun, um das zu verwirklichen.“

Jörg Maschtowski (CDU) betonte, dass Ärzte, die sich ansiedeln wollen, selbst investieren müssten. „Es kann nicht sein, dass wir als VG drauflegen oder investieren, das können sie sich selbst leisten“, machte er deutlich. Engelmann erinnerte daran, dass die Nachbar-VG Kirner Land kürzlich 100.000 Euro für die Ansiedlung eines Arztes ausgelobt hat.

Sabine Bittmann (FDP) wollte wissen, wie das Ganze im Verhältnis zum Landeskrankenhaus und seinem MVZ zu sehen ist. Es sei denkbar, dass ein neuer Träger der Klinik wieder ein MVZ in den Räumen der Hausarztpraxis Medico betreiben will, die das Landeskrankenhaus auflösen will. „Ich habe Zweifel, dass ein neues MVZ im Verwaltungsgebäude es leichter haben wird, Personal zu finden, als die Krankenhausgesellschaft“, sagte sie.

Eugen Krax (FDP) und Felix Kehl (CDU) plädierten dafür, zunächst zu sehen, welche Vorstellungen der Investor mitbringt. Erst wenn diese Lösung nicht funktioniere, sollte die VG weitere Planungen beauftragen, forderte Krax.

Einst war im historischen Gebäude Am Obertor und dem angrenzenden Neubau die Verwaltung der früheren VG Meisenheim untergebracht. Derzeit sitzt dort die Finanzabteilung der fusionierten Verbandsgemeinde Nahe-Glan, andere Büros stehen seit der Fusion ganz leer. Die Mitarbeiter der Kämmerei sollen aber nach einem Ratsbeschluss nach Bad Sobernheim umziehen, wo es in den Verwaltungsgebäuden ausreichend freie Büroflächen gibt. Dann würden nur noch das Bürgerbüro, die Touristinfo und der Kontaktbeamte der Polizei in Meisenheim bleiben. Da auch die Ansiedlung der Verwaltung der VG-Werke in dem Gebäude logistisch keinen Sinn macht, hatte der VG-Rat mehrheitlich beschlossen, nach einer anderen „der Öffentlichkeit dienenden Nutzung“ zu suchen, um die leerstehenden Flächen zu füllen.

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