Kolumne Kreuznacher Kreis-Lauf
Verborgene Talente und eine unerwartete Erfrischung
Was die Menschen aus der Region in dieser Woche so alles erleben, sehen und erfahren konnten ...
Markus Kilian

Spitzen und Notizen aus dem Kreis Bad Kreuznach, gesammelt von Markus Kilian

Lesezeit 3 Minuten

Eis, Blumen und eine Urkunde für die Landrätin: Die jüngste Kreistagssitzung hatte so manches zu bieten. Und auf einem Dorffest fuhr eine verborgene Solokünstlerin groß auf.

Cool bleiben!

Auf weitere acht Jahre: Bettina Dickes (CDU) wurde vom Beigeordneten Oliver Kohl (SPD) für ihre zweite Amtszeit zur Landrätin ernannt.
Markus Kilian

Die gewonnene Wahl von Landrätin Bettina Dickes (CDU) im November gegen Mitbewerberin Katharina Dahm (SPD) liegt zwar schon ein paar Monate zurück, doch in der jüngsten Kreistagssitzung erwartete die Amtsinhaberin die daraus resultierende Formalie: Beigeordneter Oliver Kohl (SPD) ernannte Dickes am Montag ganz offiziell weiter zur Landrätin – das ist sie also auch ab nächsten Dienstag, 8. Juli, wenn die zweite Amtszeit der 54-jährigen Mutter von vier Kindern und Großmutter einer Enkelin beginnt. Bis zum Sommer 2033 ist sie dann – wenn nichts dazwischen kommt – im Amt. Neben der zeremoniellen Urkunde schmückte natürlich auch ein bunter Blumenstrauß den Akt, den der Kreistag im schwül-heißen Sitzungssaal mit Applaus honorierte.

Die Kreistagssitzung fand in der (bis jetzt) heißesten Woche des Jahres statt. Eine Klimaanlage gab es im Sitzungssaal nicht, dafür brachte die wieder ernannte Landrätin Bettina Dickes eine gut gefüllte Eistruhe und Obst mit.
Markus Kilian

Cool bleiben, lautete da die Devise, nicht nur angesichts hochsommerlicher Temperaturen im nicht klimatisierten Saal, sondern auch hitziger Debatten, die der alten und neuen Kreistagschefin in den nächsten acht Jahren wieder blühen dürften. Ein wenig vorgebaut hat sie dafür schon jetzt: Statt der klassischen Häppchen hatte sie zur Ernennung kurzerhand eine ganze Tiefkühltruhe voller Eis mitgebracht und so Mandatsträgern und Interessierten die Sitzung versüßt. Das aber sogleich mit einer Aufforderung: „Die Truhe muss ich morgen an die Sparkasse zurückgeben. Machen Sie sie leer!“ Ein Aufruf, dem sich nur wenige erwehren konnten.

Ab an die Tafel!

Kreativer Abschluss: Wie in den zurückliegenden Jahren haben Schüler der Abschlussklassen verschiedener Schulen im Kreis Tafeln in Erinnerung an ihre Schulzeit gestaltet und der Landrätin für den Hof der Kreisverwaltung übergeben.
Harald Skär

Einem Aufruf sind derweil auch die Abschlussklassen von Schulen im Kreis gefolgt, darunter die Don-Bosco-Schule, die Alfred-Delp-Schule und die Sonnenbergschule: Sie haben sich kreativ verabschiedet und Tafeln gestaltet, die nun den Hof der Kreisverwaltung zieren. „Mit euren Kunstwerken macht ihr den Hof der Kreisverwaltung bunter, fröhlicher und kreativer“, bedankte sich Behördenleiterin Dickes. Auch in diesem Jahr hatten die Schüler die Gelegenheit, mit ihren Werken den grauen Waschbetoncharme der 70er-Jahre, die Entstehungszeit des Verwaltungsgebäudes, mit bunten Farbtupfern und vielfältigen Motiven um einiges charmanter zu machen. „Die übergebenden Tafeln markieren für euch alle zumindest symbolisch das Ende eines bedeutenden Lebensabschnitts. Der Abschluss ist für viele der Beginn von etwas Neuem, sei es durch eine Ausbildung oder ein Studium“, sagte Dickes. Die neuen Tafeln werden – wie auch schon in den vergangenen Jahren – im Vorhof ihren Platz finden. Einige gut erhaltene Werke vergangener Klassen hängen noch immer und erzählen von den lyrischen wie künstlerischen Gedanken der Abschlussklassen. „Solange die Tafeln intakt sind, bleiben sie im Hof der Kreisverwaltung als Ausdruck der künstlerischen Vielfalt der Schüler im Landkreis“, betonte die Landrätin.

Die spinnt doch!

Naheweinkönigin Zoe Keller de Almeida Soliz am Spinnrad in Aktion. Das sieht man auch nicht alle Tage.
Dieter Ackermann

Ja, manchmal stecken womöglich ungeahnte künstlerische Fähigkeiten in Menschen, von denen man es womöglich gar nicht erwartet hatte. Denn dass Naheweinkönigin Zoe Keller de Almeida Soliz nicht nur eine Menge vom Rebensaft versteht, sondern auch auf anderen Betätigungsfeldern eine gute Figur macht, ist bekannt, wie mein Kollege Dieter Ackermann berichtet. Als sich die Weinkönigin anlässlich des Dorffestes in Braunweiler an den Ständen informierte und eine Dame bekannte, sie lebe im Hunsrück, erzählte Keller de Almeida Soliz, ihre Vorfahren seien auch „Hunsricker“ gewesen und einst nach Brasilien ausgewandert. Dann entdeckte die Repräsentantin des Naheweins ein Spinnrad in Aktion, sprach die Dame, die das Spinnrad betätigte, an und stellte klar: Auch sie beherrsche diese Handwerkskunst. „Das hat mir meine Mutter beigebracht“, erklärte die junge Frau. Und schon saß Keller de Almeida Soliz am Spinnrad und ließ die Spindel sausen. Als dann noch der Faden riss, war auch das gar kein Problem. Ein paar Handgriffe, und weiter lief das Spinnrad. Gelernt ist eben gelernt.

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