Kurz nach 1 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei über eine Explosion mit noch unbekannter Ursache im Industriegebiet von Planig informiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die Halle eines Veranstaltungsservices bereits im Vollbrand. Die Explosionsgeräusche stammten wahrscheinlich von gelagerten Gasflaschen.
Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot vor Ort und bekämpft das Feuer. Die Löscharbeiten werden noch einige Stunden andauern. Über die Brandursache und die Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden. Die Feuerwehr bittet die Anwohner Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht allerdings nicht, schreiben Wehr und Polizei.
Nachbarschaftliche Löschhilfe bei Großbrand in Bad Kreuznach-Planig: Seit 1.40 Uhr unterstützen die Feuerwehreinheiten aus Rüdesheim, Bockenau und Waldböckelheim sowie die Gefahrstoffstaffel der VG Rüdesheim die Feuerwehr Bad Kreuznach bei den Löscharbeiten. Im Einsatz befinden sich weitere zahlreiche Kräfte aus den Kreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen sowie der Stadt Mainz.
Während die Feuerwehr Rüdesheim mit dem LF 16/12 in die Löscharbeiten eingebunden ist, stellen die drei Großtanklöschfahrzeuge die Wasserversorgung im Pendelverkehr in einem Einsatzabschnitt her. Hierzu wurde im Schwabenheimer Weg eine Wasserentnahme auch für die anderen TLF aus dem Kreisgebiet und dem Landkreis Mainz-Bingen eingerichtet. Die Gefahrstoffstaffel führte in den angrenzenden Stadtteilen und Gemeinden Luftmessungen durch.
Hier der Einsatzbericht der Bad Kreuznacher Feuerwehr (O-Ton):
Lagerhallenbrand bei der Firma Jost in der Felix-Wankel-Str. in Planig
Notruf durch Passanten
Lage: Eine etwa 1800 Quadratmeter große Halle stand in Vollbrand. Das Dach war bereits an vielen Stellen durchgebrannt. Personen befanden sich nicht in Gefahr. Die angerückten Kräfte verschafften sich zunächst Zugang zum Firmengelände und begannen mit den Löscharbeiten. Aufgrund des Vollbrandes in der Halle war ein Innenangriff anfänglich nicht möglich. Um das Feuer von allen Seiten gleichzeitig bekämpfen zu können, wurde neben allen Löschbezirken der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach weitere Unterstützung aus dem Kreis und dem Nachbarkreis angefordert. So kamen u. a. die Feuerwehren Rüdesheim, Bad Sobernheim, Kirn, Bockenau, Waldböckelheim, Wallhausen, Bingen, Sprendlingen, Werkfeuerwehr Michelin, Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim und die Berufsfeuerwehr Mainz zur Einsatzstelle.
In der Spitze wurden von den etwa 140 Feuerwehrleuten über 4 Wenderohre der Hubrettungsfahrzeuge, 2 Wasserwerfer am Boden und 6 C-Rohre über 10 000 Liter Wasser pro Minute abgegeben. Durch die umseitige Riegelstellung konnte das Feuer auf die betroffene Halle begrenzt werden, in der Materialien für Messebau gelagert wurden. Einige Gas- und Sauerstoffflaschen wurden von den Wehrleuten geborgen. Die Stadtwerke kamen zur Einsatzstelle und stellten die Strom- und Gasversorgung ab. Mehrere angeforderte Tanklöschfahrzeuge holten im Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle, da die eingerichteten Wasserversorgungen aus den umliegenden Unterflurhydranten keine ausreichende Wassermenge lieferten.
Ein ABC-Erkundungsfahrzeug der Berufsfeuerwehr Mainz und ein Messfahrzeug der Feuerwehr Wallhausen nahmen in der Zugrichtung der Rauchwolke in Planig, Bosenheim und Ippesheim Messungen vor, die alle negativ verliefen. Lediglich eine Geruchsbelästigung war wahrnehmbar. Zur Sicherheit wurde über die lokalen Radiosender und über Katwarn und Nina die Bevölkerung aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Polizei sperrte während der Löscharbeiten das betroffene Teilstück der Felix-Wankel-Str. für den Fahrzeugverkehr.
Als der massive Außenangriff Wirkung zeigte, öffnete ein Abrissunternehmen die Außenhaut der Halle und räumte das Brandgut aus, damit ein effektiver Löschangriff im Innern der Halle durch Trupps unter Atemschutz vorgetragen werden konnte. Mit einem Hochleistungslüfter der Werkfeuerwehr Michelin wurde die Halle entraucht. Der Rettungsdienst stand zur Eigensicherung in Bereitschaft.
Die SEG Verpflegung des DRK versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Ein Vertreter des Kreisfeuerwehrinspekteurs befand sich ebenfalls an der Einsatzstelle. Während des Einsatzes standen Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Hackenheim mit Ihren Fahrzeugen im Gerätehaus des Löschbezirks Süd in Alarmbereitschaft für Folgeeinsätze. Der Einsatz dauert derzeit noch an.
Insgesamt waren unter anderem vier Drehleitern (zwei aus Bad Kreuznach sowie aus Bad Sobernheim, Bingen) und 1 Gelenkmast (Firma Boehringer Ingelheim) sowie neun Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Bad Kreuznach, Rüdesheim, Bad Sobernheim (inkl. einem Wechsellader mit Löschwassertank von 9000 Litern), Bingen, Kirn, Bockenau, Waldböckelheim und Sprendlingen im Einsatz.
Einsatzleiterin: Manuela Liebetanz (Wehrleiterin)