Polizei an Christi Himmelfahrt allein im Einsatz
Vatertag: Ordnungsamt baut Überstunden ab
Marian Ristow (Archiv)

Bad Kreuznach. Christi Himmelfahrt ist mit seinen dazu gehörenden Vatertagstouren für Polizei und die Mitarbeiter der Kommunalen Vollzugs der Ordnungsämter ein Großkampftag – die geltenden Corona-Bestimmungen haben die Lage dabei noch mal verschärft. Der Vatertag 2020 stand unter gänzlich anderen Vorzeichen.

Im Stadtgebiet lief der Tag glimpflich ab, die Polizei berichtet von elf Einsätzen wegen Ruhestörung. „Ansonsten wurde zwar ein teilweise hohes Aufkommen festgestellt, Verstöße gegen die Corona- Verordnung gab es aber nur wenige“, erklärt Christian Kirchner, Leiter der Polizeiinspektion Bad Kreuznach auf Anfrage des Oeffentlichen Anzeigers. Viel Arbeit für die Polizeibeamten. Die normalerweise bei dieser Art von Ordnungswidrigkeiten und Delikten vom städtischen Ordnungsamt unterstützt werden. An diesem Vatertag aber nicht.

Der Kommunale Vollzug des Ordnungsamtes war am Feiertag nämlich nicht im Einsatz. Das bestätigt Dezernent Markus Schlosser: „Die Mitarbeiter sind seit Begin der Corona-Krise im Dauereinsatz und haben ihre Überstunden mittlerweile verdreifacht.“ Man fahre längere Schichten und sei darüber hinaus jeden Samstag und Sonntag im Einsatz. Das sei mit einer Teamstärke von zwölf Männern und Frauen nicht zu machen, so Schlosser weiter. Deswegen habe man aus Fürsorgegründen entschieden, den Vatertag nicht zu besetzen. Eine Lösung, die unglücklich anmutet, war das Konfliktpotenzial im Innenstadtbereich doch bereits im Vorfeld absehbar.

Wie PI-Chef Kirchner bestätigt, sei man von Seiten der Stadtverwaltung informiert gewesen, dass das Ordnungsamt an diesem Tag nicht im Dienst sei. Das habe bei der Polizei für Stirnrunzeln und Unverständnis gesorgt, wenn auch Kirchner betont, dass die Zusammenarbeit normalerweise „sehr gut“ funktioniere. Schlosser bleibt aber bei seiner Sichtweise, dass der freie Tag am Vatertag die richtige Entscheidung gewesen sei: „Es muss klar sein, dass die Mitarbeiter auch mal Stunden abbauen müssen.“

Haupteinsatzort für die Beamten der Polizei war das „Fritz, die Schirmbar“ am Mühlenteich. Dort habe man, so die Polizei, zwischen 18 und 20.30 Uhr Verstöße gegen die Corona-Verordnung und Ruhestörungen festgestellt. „Zwar hatten die Betreiber der Gaststätte einen Sicherheitsdienst beauftragt, der die Einhaltung der Regeln überwachen sollte, dieser war aber dem Ansturm der Besucher nicht gewachsen, sodass durch die Polizei eingeschritten werden musste. Gegen die Betreiber der Gaststätte wird eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gefertigt“, informiert Kirchner. Das bestätigt Betreiber Andreas Röth größtenteils, rückt den Eindruck aber gerade: „Wir hatten drei Securitymänner, die permanent von Tisch zu Tisch gegangen sind und die Einhaltung der Regeln überwacht haben.“ Wie nun in einem Medium behauptet würde, dass dort eine Corona-Party mit Sondergenehmigung bis tief in die Nacht gefeiert worden wäre, sei aber absolut unwahr. „Das ist totaler Quatsch. Es gab keine Partymusik, wir haben die Auflagen weitestgehend eingehalten, um 22 Uhr war geräumt, und wir hatten auch keine Sondergenehmigung.“ Es seien in toto rund 100 Gäste dort gewesen, und es sei vorgekommen, dass Gäste die Tische zusammengerückt hätten. „Die Security hat darauf aber dann sofort reagiert und den Abstand wiederhergestellt.“ In den meisten Fällen habe das aber problemlos geklappt. Marian Ristow

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