Die Umgestaltung des Obertores in drei möglichen Varianten entwickelte sich im städtischen Bauausschuss zu einem spannenden und abendfüllenden Thema. Wie ist der Verlauf des Radweges und der Querungshilfenm wo der Zebrastreifen und wie viele Parkplätze bleiben erhalten, wobei vier als Baulast für eine Arztpraxis eingetragen sind. Es ging „nur“ um eine Empfehlung dreier Varianten für den Stadtrat. Die Landesstraße 232 bleibt in Gänze außen vor und wird in dieser Woche vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) separat betrachtet – an 18 neuralgischen Verkehrsknoten wurden Videoaufzeichnungen gemacht.
Seitens des federführenden LBM sei ein neuer Knotenpunkt nicht erwünscht und eine Achsverschiebung der L 232 tabu. Ein Kreisel an dieser Stelle sei zu aufwendig und würde viel Fläche versiegeln, machte Andreas Lieth von der VG-Bauabteilung unmissverständlich klar.

Eine dritte Variante von Sascha Müller (Grüne) mit dem Ziel, versiegelte Flächen einzusparen sei „charmant und am Obertor für Fußgänger einfacher“, lobte Ron Budschat (CDU). In jedem Fall müssten Bäume weichen, weil sie die Sichtachsen beeinträchtigen, „leider Gottes teils kaputt sind“, die Gehwege hochdrücken, Rand- und Bordsteine beschädigen und die Verkehrssicherheit gefährden, informierte Lieth.

Auftrag für Haus Bregenzer einstimmig vergeben
Der Bad Sobernheimer Bauausschuss will die Sanierung des Hauses Bregenzer angehen. Gearbeitet werden soll auch an der Beleuchtung der Tiefgarage und der Mauer der Alten Grundschule. Der Trinkwasserbrunnen auf dem Synagogenplatz wird nicht gebaut.
Variante zwei machte schließlich das Rennen. Sie wurde auch vom LBM favorisiert, weil Schleppkurvennachweise für Müllfahrzeuge vorliegen, sie als „verkehrssicher anzusehen ist und der ruhende Verkehr abseits der Fahrbahn auf einer separierten Fläche untergebracht ist“. Am Obertor gilt Tempo 30, mindestens zehn Parkplätze bleiben dort erhalten. Matthias Bregenzer (SPD) erinnerte an die Park-and-Ride-Anlage und die freien Kapazitäten in der Tiefgarage und war sich mit dem Bauausschuss-Vorsitzenden Markus Milferstedt (SPD) in einem Punkt einig: „Vom Bahnhof her kommend wird gerast“.

Das Haus Bregenzer in der Gymnasialstraße 7 soll saniert werden. Den Umfang der Arbeiten im Gebäude neben der als Bücherei genutzten Synagoge in dem stadtbildprägenden Umfeld von Amtsgericht und Malteserkapelle erläuterte Christoph Müller vom Architektenbüro Faber-Müller, mit Blick auf die Gewerke Fassade, Dach, Erd- und Obergeschoss. Die Kosten liegen bei 260.000 Euro, bei 80 Prozent Förderung und 50.000 Euro Eigenanteil. Das Gremium sprach sich mehrheitlich gegen eine Dachgaube aus. Der Bauausschuss empfiehlt dem Stadtrat einstimmig und grundsätzlich, die Maßnahme anzugehen. Sie soll die VG-Verwaltung beauftragen, Details mit der ADD abzustimmen.

Bad Sobernheimer Hotelprojekt ist einen Schritt weiter
Große Veränderungen in Bad Sobernheim: Ein Hotel mit 31 Zimmern soll auf dem Kessel’schen Gelände entstehen. Direkt gegenüber auf dem Gelände der ehemaligen Esso-Tankstelle wird ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen gebaut.
Für den Priorhof-Umbau wurden die Arbeiten zur Wärmedämmung und dem Verbundsystem für 29.993 Euro an die Firma Back aus Wöllstein vergeben. Die Arbeiten in der Königsberger Straßen liegen im Plan, und beim Projekt Gymnasialstraße kann die Synagoge wieder erreicht werden, berichtete Milferstedt. Die Arbeiten am Kaisersaal seien abgeschlossen und die neue Mensa der städtischen Kita im Haus Bernardi könne nach den Sommerferien in Betrieb genommen werden.