Bumkes Nominierung durch die FDP soll in der ersten Januarwoche erfolgen. Schon kurz nachdem Amtsinhaber Peter Frey (SPD, Frei-Laubersheim) angekündigt hatte, aufhören zu wollen, sei er von Parteifreunden gefragt worden, ob er sich eine Kandidatur vorstellen könne, so Bumke: „Auf der Fahrt zur Bundestagswahl-Abschlussveranstaltung mit Christian Lindner am 20. September in Mainz habe ich mich gefragt: Soll ich mir das antun?“ Ein klares Ja, nachdem Andrea Silvestri (CDU, Feilbingert) und Marc Ullrich (SPD, Neu-Bamberg) ihre Kandidaturen verkündet hätten: „Wenn die antreten, kann ich es auch.“
Zum FWG-Kandidaten Steffen Bruckner will er sich nicht äußern: „Ich kenne ihn nicht.“ Als Mitglied einer kleinen Partei – die FDP hat in der Alt-VG BME grade mal zwölf Mitglieder – sei viel Idealismus gefragt, denn auf Helferscharen könne er im bevorstehenden Wahlkampf nicht zugreifen, sagt der Liberale, der auf seine Bekanntheit und seine kommunalpolitische Erfahrung setzen will – und sich durchaus eine Chance ausrechnet.
In einem ersten Schritt als möglicher VG-Bürgermeister könnte er identitätsstiftend wirken, damit die vier neuen Dörfer Feilbingert, Altenbamberg, Hochstätten und Hallgarten das Gefühl bekommen, wirklich dazuzugehören. Bumke betont: „Das Leben findet in den Dörfern statt, nicht in der VG-Verwaltung: Die ist nur die Servicestelle, die Schreibstube der Gemeinden.“
Schon immer habe er für eine Fusion mit der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach plädiert: „Die Nordpfalz und Rheinhessen passen gut zusammen: Eine tolle Verbandsgemeinde.“ Chef einer 40 Mitarbeiter großen Verwaltung sein? „Das traue ich mir zu“, sagt Arno Bumke und verweist zum einen auf seine über 30-jährige Erfahrung in der Kommunalpolitik als Ortsbürgermeister Feilbingerts (zehn Jahre), als Beigeordneter auf VG- und Kreisebene: „Ich weiß auch, was im Hintergrund läuft.“ Ob bei der Kommunalisierung der Abfallwirtschaft oder beim aktuellen Kreisetat: Als Schriftführer und Politroutinier im FDP-Kreisvorstand sei er hautnah dabei.
Aber: Bei der Urwahl spiele weniger seine FDP-Mitgliedschaft eine Rolle, „mehr der Mensch“. Die Liberalen stellten den Einzelnen und dessen Freiheit in den Mittelpunkt: „Die anderen Parteien regeln zu viel, für alles und jedes gibt es Gesetze.“ Muss der Staat denn alles haarklein regeln? Bumke: „Nein!“
Bereits im Frühjahr 2017, so der Liberale weiter, hätte er sich die jetzt anstehenden Bürgermeister- und VG-Ratswahlen gewünscht – zeitgleich mit der Landratsurwahl am 19. März. Schon damals sei befürchtet worden, dass die vier neuen Dörfer wie „Stiefkinder, wie geduldete Gäste“ behandelt werden.
Arno Bumke (61), seit 43 Jahren Sozialversicherungsfachangestellter bei der AOK in Bad Kreuznach und dort Leiter des Firmenkundenservices, ist gebürtiger Lettweilerer und wohnt seit 36 Jahren in Feilbingert. Er hat die erste und zweite Verwaltungsprüfung für den gehobenen öffentlichen Verwaltungsdienst absolviert.
Mit seiner Frau Gertrud hat er drei Söhne (21, 29, 33). FDP-Mitglied ist er seit 20 Jahren und führt die Liberalen der Alt-VG BME. Vier Jahre war er Zweiter Kreisbeigeordneter unter Franz-Josef Diel und mehrere Jahre VG-Beigeordneter. Er tanzt in der Trachtengruppe Feilbingert und singt im MGV 1872 Liederkranz (1. Tenor). mz