Ministerin Katrin Eder zur Einweihung begrüßt
Unternehmensentwicklung künftig von Bad Kreuznach aus: Enk-Neubau setzt Klima-Maßstäbe
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Sascha Enk führte Umweltministerin Katrin Eder durch die neuen Räume der Enk Orthopädie-Schuh-Technik GmbH. Foto: Josef Nürnberg
Josef Nürnberg

Landesumweltministerin Katrin Eder war zur Einweihung vor Ort und machte sich ein Bild - denn nicht wenig Landesmittel sind in das Gebäude geflossen.

Ihr Bekenntnis zum Standort Bad Kreuznach hat die Enk Orthopädie-Schuh-Technik GmbH mit dem Neubau des Zentrums für Innovation in Medizin und Technik (ZIMT) im Schwabenheimer Weg unterstrichen. Das ursprünglich in Bingen ansässige Unternehmen, das auch in der Römerstraße eine Filiale unterhält, wird künftig von Bad Kreuznach aus die Unternehmensentwicklung lenken.

Sascha Enk, der mit seinem Bruder Fabian gemeinsamer Geschäftsführer ist, unterstrich, dass das Unternehmen weiter wachsen will. Derzeit werden schon mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort in Bingen waren die Verhältnisse aber ungünstig.

Landesregierung zeigte sich spendabel

Das Unterfangen der beiden Enk-Brüder ist so bedeutend, dass Katrin Eder, Landesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, zur offiziellen Einweihung gekommen war. Schließlich flossen in den Neubau Landesmittel in Höhe von 200.000 Euro ein.

Dass die Landesregierung sich spendabel zeigte, hängt damit zusammen, dass die Bauherren ein besonders klimafreundliches Gebäude errichtet haben. Die Fördersumme sei darum keineswegs ein Almosen des Ministeriums, das machte die Ministerin deutlich.

Zweckmäßig dank moderner Gliederungselemente

Die Bauherren haben mit dem beauftragten Architekturbüro „hdg Architekten“ unter der Projektleitung von Fabrice Henninger und seinem engagierten Team einen Bau erstellt, der zukunftsweisend sein dürfte. Das Enk-Gebäude dürfte den verloren gegangenen Ruf Bad Kreuznachs als Stadt mit qualitätsvollen, zeitgenössischen Bauten wieder herstellen. Das Gebäude ist zweckmäßig, und begeistert durch moderne Gliederungselemente, die es einzigartig erscheinen lassen.

Die nachhaltige Baumaßnahme dürfte potenziellen Bauherren als Vorbild dienen. So wurde der Altbeton des vorher an dieser Stelle stehenden Pkw-Handels recycelt und für Aussteifungs- und Gründungselemente genutzt. Der Holzbauanteil am Gebäude beträgt 85 Prozent. Das Tragwerk aus 300 Quadratmetern Holz lagert 250 Tonnen CO2 ein.

Dämmung, Wärmepumpe, PV-Anlage

Auch die Dämmung besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Dachflächen wurden intensiv bepflanzt und mit rund 200 Quadratmetern Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die PV-Anlage liefert den Strom für die hauseigenen Ladestationen. Eine Wärmepumpe und das anspruchsvolle Belüftungskonzept mit Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass der Standard Effizienzhaus 40 erreicht wird.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Modellbau die viel zitierte Leuchtturmfunktion in hervorragender Weise erfüllen wird“, erklärte Ministerin Eder. Das Gebäude hat eine Gesamtfläche von 3250 Quadratmeter, die Enk mit vier weiteren Mietern nutzt, Unternehmen, die zur Gesundheitssparte der Enks passen. An Orthopäden oder Hausärzte ist dabei gedacht.

Läuft Filiale in der Innenstadt weiter?

Im Erdgeschoss befinden sich die Verkaufsräume und die Werkstätten der Schuh- und Orthopädietechnik Enk. Nicht zuletzt, weil die Brüder sich im Unternehmen ergänzen, und beide noch einige Jahre als Unternehmer vor sich haben, wagten sie laut Sascha Enk diesen Schritt. Dass die beiden am neuen Standort ihr Unternehmen weiter entwickeln dürften, davon gingen die Eröffnungsgäste aus.

Bleibt nur abzuwarten, ob Enk auch weiterhin seine Filiale in der Innenstadt betreiben wird. Denn auch das wurde deutlich: Bei aller Freude der Eröffnungsgäste über den gelungenen Neubau der Firmenzentrale, innerstädtischen Leerstand möchte eigentlich niemand.

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