Als Helden und Heldinnen bezeichnen wir meist diejenigen, die sich durch ein außergewöhnliches Engagement oder besonderen Mut verdient machen. Doch die Helden und Heldinnen im Corona-Jahr 2020 sind oft diejenigen gewesen, die einfach das Alltägliche getan haben. Dafür haben sie Applaus bekommen, manchmal ein Konzert, aber auch Anfeindungen und Beschimpfungen. Der „Oeffentliche“ stellt stellvertretend für viele andere drei Menschen vor, die einfach das tun und getan haben, was nötig war und so unsere Gesellschaft am Laufen hielten. Mit diesen Geschichten möchten wir ihnen und den vielen, vielen anderen Danke sagen.
Damals, als die Sendung auf Vox ausgestrahlt wurde, war Corona an der Nahe noch nicht angekommen, das Leben fast normal – doch dann nahm die Pandemie auch in unserer Region ihren Lauf.
Die Fleischfachverkäuferin sieht es von der positiven Seite: „Ich war im ersten Lockdown heilfroh, dass ich keine Kurzarbeit hatte und wir auch nicht schließen mussten.“ Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus hatte sie eigentlich nie, obwohl sie täglich viele Kunden bedient und berät. „Nicht mehr als zwei Personen“, steht auf einem Plakat an der Tür. Daran halten sich die Kunden. „Da sind wir ja geschützt, und dazu tragen die Masken bei“, sagt sie.
Die Landmetzgerei in der Fußgängerzone, die vor eineinhalb Jahren dort eröffnet hat und eine von vier Filialen des Unternehmens im Kreisgebiet ist, habe sich inzwischen eine Stammkundschaft aufbauen können, erzählt Anja Ingenbrand. Sie schätze, dass sie fachkundig beim Fleisch beraten wird, dass es sich um regionale Erzeugnisse handelt, es Spezialitäten wie gefüllte Klöße und Kartoffelwurst gibt – und dass sie bei Anja Ingenbrand und ihren Kollegen immer ein offenes Ohr findet für alle möglichen Nöte des Alltags, darunter natürlich immer wieder auch: Corona.
„Ich finde es schön, dass die Kunden uns ihr Vertrauen schenken. Hier wird über alles gesprochen.“ Das gilt auch fürs Weihnachtsgeschäft. Die Vorbestellungen fürs Fest laufen, Gans, Wild und Lamm werden geordert. Für Anja Ingenbrand ist klar: „Wir sind hier, auch im zweiten Lockdown.“ cob