Am Donnerstagmorgen hat sich ein 28-jähriger Fahrradfahrer eine Verfolgungsfahrt in Bad Kreuznach mit der Polizei geliefert. Gegen 7.30 Uhr fiel den Beamten der Polizei Bad Kreuznach im Bereich des Schwabenheimer Wegs ein Fahrradfahrer auf, der mit „unmenschlicher“ Geschwindigkeit die dortige Straße befuhr, wie es in der Pressemeldung der Polizei heißt: Der Fahrer ignorierte die Anhaltesignale der Polizei und machte auch bei Blaulicht und Martinshorn keine Anstalten, anzuhalten. Stattdessen trat er die Flucht über die Industriestraße sowie Nikolaus-Otto-Straße an. Bei dieser Verfolgungsfahrt konnten die Beamten erkennen, dass der Fahrer die Geschwindigkeit halten konnte, obwohl er nicht in die Pedale trat.
In Bosenheim kommt es fast zur Katastrophe
Die Nachfahrt führte die Beamten weiter über Feldwege bis nach Bosenheim. Dort versuchte der Fahrer, sich durch Befahren enger Gassen aus dem Sichtfeld der Beamten zu entfernen. In der Karl-Sack-Straße kam ihm ein 8-jähriger Junge in Begleitung seiner Mutter zu Fuß entgegen. Da der Radfahrer augenscheinlich unentschlossen war, an welcher Seite er an den Fußgängern vorbeifahren sollte, kam es zum Zusammenstoß zwischen dem Schuljungen und dem Fahrradfahrer. Der Beschuldigte kam hierdurch zu Fall und konnte durch die Beamten anschließend unverletzt und widerstandslos festgenommen werden. Der Schuljunge wurde leicht verletzt und zur weiteren Abklärung in ein städtisches Krankenhaus gebracht.
Hinweise auf Betäubungsmittelkonsum
Im Rahmen der Inaugenscheinnahme des ursprünglich normalen Trekkingrads konnten mehrere Veränderungen festgestellt werden. Bei Betätigung eines Schalters wurde das Hinterrad angetrieben. Nach Anheben dieses konnte auf dem Bordcomputer eine Spitzengeschwindigkeit von 99 Kilometern pro Stunde festgestellt werden. Das Fahrrad wurde für die Erstellung eines technischen Gutachtens sichergestellt. Des Weiteren ergaben sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen vorangegangenen Betäubungsmittelkonsum. Daher wurde der Beschuldigte für eine Blutentnahme zur Dienststelle gebracht. Über einen Führerschein verfügte der Beschuldigte nicht. Der 28-jährige Beschuldigte dürfte gegen mehrere Straftatbestände verstoßen haben. Die weitere Sachbearbeitung übernimmt in diesem Zusammenhang die benachbarte Dienststelle, die Polizeiinspektion Bingen. Sowohl Zeugen als auch weitere Personen, die möglicherweise genötigt oder anderweitig geschädigt wurden, werden gebeten, sich entweder bei der Polizei in Bingen oder Bad Kreuznach zu melden. red