Die derzeitigen Temperaturen locken kaum jemanden in den historischen Kurpark. Das dürfte sich allerdings ab Ende März nicht nur wegen des beginnenden Frühjahrs ändern. Dann nämlich soll, wenn alles nach Plan läuft, der Umbau und die Renovierung der Brunnenanlage beendet sein, womit, da waren sich beim Pressetermin vor Ort Oberbürgermeister Emanuel Letz, Ortsvorsteherin Birgit Ensminger-Busse und Hans Sifft, vom Stadtbauamt, Abteilung Tiefbau und Grünflächen einig, der Aufenthalts- und Freizeitwert im Kurpark deutlich gesteigert wird.
„Es ist wichtig, dass die Bürger sehen, hier tut sich etwas“, sagte Ensminger-Busse. Wie es sich künftig anhören könnte, wenn die Brunnenanlage wieder plätschert, davon gab die Ortsvorsteherin beim Ortstermin schon einmal einen Vorgeschmack, indem sie zu Beginn der Pressekonferenz schon einmal die Wassermusik von Georg Friedrich Händel aus der Konserve spielen ließ. Die Sorge, dass Bad Münster am Stein mit Saisonbeginn ab April zwar einen erneuerten Brunnen hat, aufgrund des städtischen Haushaltes wie so viele Brunnen der Stadt aber auf dem Trockenen sitzen könnte, weil der Haushalt nicht genehmigt ist, teilte in diesem Fall der OB nicht. „Die Stiftung Rheingrafenstein wird sicherlich unterstützend eingreifen, falls die Stadt zu diesem Zeitpunkt noch keine freiwilligen Ausgaben tätigen kann“, glaubt er.
Herzstück von Bad Münster am Stein
Sifft erinnerte beim Pressegespräch daran, dass im Rahmen des ersten Bauabschnittes im Kurpark, der mittlerweile abgeschlossen ist und wie die Brunnenanlage zu 90 Prozent aus dem Programm „Lebendige Zentren- Aktive Stadt“ finanziert wurde, sich einiges getan hat. So ist der Kurpark als Herzstück von Bad Münster am Stein über eine erneuerte Treppe sowie eine barrierefreie Rampe von der Kurhausstraße gut erreichbar. Zudem wurde die Beleuchtung erneuert und die elektrische Infrastruktur erweitert.
Lange hat es gedauert, bis der Startschuss für den Umbau fallen konnte. Einen ganz neuen Brunnen zu planen, darauf ließ sich die Denkmalpflege nicht ein. Der Brunnen sollte zumindest in seinen Abmessungen erhalten bleiben, auch wenn sich Sifft hätte vorstellen können, den Brunnen in der Länge zu kürzen. Dass man erst im neuen Jahr mit dem Umbau begonnen hat, ist laut Sifft dem Weihnachtsmarkt geschuldet. Gerne hätte man noch im vergangenen Jahr bauen wollen, was aber wegen des Weihnachtsmarktes nicht möglich war.
Alter Brunnenschacht war nicht verwendbar
Ein wenig erinnert das derzeitige Baustadium an eine Großbaustelle. Der Technikschacht hat Dimensionen, die Laien bei einer Brunnenanlage kaum erwarten. Laut Sifft wurde am Technikschacht zwei Wochen lang geplant, um alle Durchlässe für die Technik wie der Pumpen beim Guss der Betonkammer zu berücksichtigen. Danach musste der Beton sechs Wochen aushärten, ehe die Kammer vor wenigen Tagen ins Erdreich neben dem Becken eingelassen wurde. Den alten Brunnenschacht hätte man nicht mehr weiter verwenden können. „In die Kammer, in der Wasser stand und Stromleitungen verliefen, hätte man niemanden hineinschicken können“, informierte der Bauamtsmitarbeiter.
Programmierbares Wasserspiel geplant
In den nächsten Monaten wird die vorhandene Springbrunnenanlage zu einem barrierefreien, öffentlich begehbaren Fontänenfeld mit programmierbarem Wasserspiel umgestaltet. Dabei werden in einem inneren Aufbau des Wasserbeckens Edelstahlarmaturen mit Klarstrahldüsen und begehbarer Abdeckblende eingebaut. Durch speziell programmierbare Wasserspielpumpen können die Düsen einzeln, aber auch gemeinsam mit wechselnden Fontänenhöhen als Wasserspiel betrieben werden. Zusätzlich sorgen programmierbare Hochleistungs-LED-Scheinwerfer für attraktive Wasserbilder mit wechselndem Farb- oder auch Weißlicht.
Für die Baukosten sind 400.000 Euro veranschlagt, wobei 90 Prozent der Kosten aus dem Programm „Lebendige Zentren – Aktive Stadt“ gefördert werden. Ursprünglich war für dieses Jahr noch die Pflasterung im Bereich des Kurmittelhauses geplant. Da die Stadt immer noch auf der Suche nach einem Käufer für das Gebäude ist, wurde die Maßnahme zurückgestellt.