Auf zwei Handzetteln mit direkter Ansprache hatte es geheißen: „Wäre unser Verein ein Schiff, so müsste man jetzt SOS funken.“ Und weiter: „… falls an diesem Samstagabend kein neuer Vorstand übernimmt, können die Übungsstunden aller Gruppen ab diesem Tag nicht mehr stattfinden.“
Drei Jahre Corona und seine Folgen waren dem Vereinsleben nicht förderlich. Bislang ging es trotz Vakanz in manchen Sparten immer irgendwie sportlich und mit engagierten Eltern weiter. Mehr als 100 Jugendliche sind gemeldet und treiben Sport: „Hier ist echt viel los. Die Basis stimmt. Nur im Vorstand bröckelt es“, begann Michael Jacoby, Vorsitzender im 13. Jahr, seinen Rapport. Bei der Jahreshauptversammlung am Samstagabend sollte sich das Blatt zum Guten wenden. Alle Vorstandsposten wurden besetzt.
Es fehlen noch 200.000 Euro
Zum neuen Dorfgemeinschaftshaus, das auch als Turnhalle tituliert wird, fehlen noch 200.000 Euro, aber ein Outdoorfitnesspark wird definitiv kommen, und auch das Kreisjugendfeuerwehr Zeltlager werde ausgerichtet, informierte Jacoby, der allen Helfern und Übungsleitern dankte. Neue Highlights seien die Krabbelgruppe, Mutter-und-Kind-Turnen, drei weitere Kinderturngruppen, der Powerzirkel, eine Yogagruppe und eine Wohlfühlgruppe am Morgen. Im Herbst feierte die Gymnastikabteilung mit drei Gründungsmitgliedern und der 85-jährigen Hilde Bleisinger ihr 50-jähriges Bestehen.
Finanziell ist der Verein kerngesund. Der TuS formierte sich 1969 nach der Fusion von Krebsweiler und Heimberg zum Ort Heimweiler neu. Nach 50 Jahren sollte 2020 groß gefeiert und die Gründungsmitglieder geehrt werden, auch das steht jetzt 2023 im proppenvollen Terminkalender.
Seit Jahren fanden sich im Vorstand keine Mitstreiter. Neue „Besen“, die bekanntlich gut kehren, wurden händeringend gesucht. Immer machte der Vorstand weiter und seine Sache gut, war aus der Versammlung mehrfach zu hören.
Mit 307 Mitgliedern ist der TuS Heimweiler ein belebendes Element im Dorf und nach wie vor als kulturtreibende Breitensportstätte auch für die umliegenden Gemeinden eine Vorzeigeadresse. Aber die Zeiten sind längst vorbei, als der TuS fast 500 Mitglieder zählte und über Kreisgrenzen hinaus Ausrichter großer Sportfeste mit 196 Teilnehmern war und bei der Generalversammlung 15 Jahresberichte entgegennahm.
Die Feste sollen zurückkehren
Mit Fabian Braumbach, einem 30-jährigen Personalsachbearbeiter aus Heckspatze-Hochstädten, der nach Heimweiler heiratete, wurde ein neuer Vorsitzender gewählt. „Ich will, dass es hier weitergeht, und habe selbst zwei Kinder in Turngruppen“, sagte Braumbach, außerdem soll es wie vor Corona Sportfeste, ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier geben. Als Vize bleibt Michael Jacoby an Bord, Kassierer ist Enrico Henrich, Stellvertreterin Mareike Graf.
Schriftführerinnen sind Anja Schmacks und Carolin Bender-Schuck. Turn- und Sportwartin Regine Jung (geborene Horbach), Frauenwartin Rita Huck (seit 2000 im Amt). Gerätewart im nunmehr 28. Jahr ist Klaus Bauer, Jugendwart Ortsbürgermeister Andreas Setz. Den Festausschuss bilden Klaus Wöllstein, Günter und seine Schwester Ursula Henn, Udo Lang, Denise Porr, Ayleen Schneider und Nicole Marx.