Mit selbst gebastelten Grabsteinen und in Trauerkleidung machte das Team der Mohren-Apotheke in Meisenheim (Kreis Bad Kreuznach) am „Apothekentrauertag“ auf die prekäre Lage der Apotheken aufmerksam. Roswitha Kexel
Ein beklemmendes Bild bot sich am Donnerstag auf dem Meisenheimer Marktplatz: Vor der Mohren-Apotheke steht ein Leichenwagen, aus dem Fenster baumelt eine Puppe am Strick, die Apotheken-Mitarbeiter tragen Trauerkleidung, an einem Fensterladen ist eine rote Liste mit 299 Medikamenten befestigt, die aktuell nicht lieferbar sind, darunter wichtige Antibiotika, Insuline, Schmerz- und Fiebersäfte.
Grabsteine aus Pappe symbolisieren das Apothekensterben in ländlichen Regionen. Das deutsche Gesundheitssystem krankt in vielen Bereichen. Es fehlen Fachkräfte und immer mehr Apotheken. Catherin Heil, Inhaberin der Mohren-Apotheke in Meisenheim und der Schloss-Apotheke in Lauterecken, und ihre Mitarbeiter führten diese Probleme am Donnerstag, dem „Apothekentrauertag“, in beeindruckender Weise vor Augen.