Besonders in der Innenstadt drängten sich die Besucher entlang der Absperrbänder in den Schneisen. Vor oder zurück? Zeitweise ein Ding der Unmöglichkeit. Dramatisch war das allerdings nicht, denn die Zugteilnehmer kümmerten sich um ihre Zuschauer, versorgten sie mit Wein, Federweißer und Süßigkeiten. Und außerdem gab es jede Menge zu entdecken: Hinter den 60 Zugnummern (2017: 70) verbargen sich viele kreative Gruppen, geschmückte Wagen und musikalische Darbietungen. Passend zum Motto „Komm nach Bingen, kehre ein, bei netten Menschen, gutem Wein, zum Winzerfest, dann bist du schlau, zehn Jahre Landesgartenschau“ hatten sich viele Vereine und Organisationen etwas einfallen lassen: Kindergartenkinder zogen mit ihren Eltern und Betreuern blumige Bollerwagen und verteilten Samen, Firmen beklebten ihre Wagen mit Flower-Power-Motiven, und Winzer ließen Pflanzen um ihre Anhänger ranken.
Aber auch viele traditionelle Gruppen waren dabei, manche von ihnen reisten sogar von weit her an: ein Musikverein aus den Niederlanden, Folkloretanzgruppen mit geschwungenen Fahnen, läutenden Kuhglocken und Jodlern aus der Innerschweiz, Trachtenträger von der Mosel und aus der Südwestpfalz oder die Schlösslespfeifer mit ihren Schalmeien aus Baden-Württemberg. Königlichen Glanz brachten die Wein- und Erntemajestäten nach Bingen, unter ihnen natürlich auch das frisch gekrönte Prinzess Schwätzerchen Vanessa mit ihren Prinzessinnen Sarah und Vanessa, die standesgemäß mit der Pferdekutsche durch die Stadt chauffiert wurden.
Besonders aufmerksam beobachtete die Jury das bunte Treiben auf den Straßen, die gemeinsam mit Moderator Karl-Josef Jungerts auf dem Plateau vor der Basilika saß. Wie in den Vorjahren hatte die Stadt wieder Preise in Höhe von 300, 200 und 100 Euro für die besten Fußgruppen und Festwagen ausgelobt. Wer letztlich das Rennen gemacht hat, soll jedoch erst am Mittwoch auf der Burg Klopp verkündet werden.