Die Jobmesse „Tag der Uniform“ auf dem Kornmarkt litt leider unter der extremen Hitze, was sicherlich zu weniger Besuchern führte, als die Veranstaltung verdient gehabt hätte. Die Messe richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die an Berufenbildern bei der Polizei, dem Technischen Hilfswerk, der Feuerwehr oder der Bundeswehr interessiert sind. In vielen Organisationen, wie dem Technischen Hilfswerk (THW), der Feuerwehr oder dem Roten Kreuz (DRK), die sich am „Tag der Uniform“ präsentierten, sind sowohl Hauptamtliche als auch Ehrenamtliche aktiv.
In diesem Jahr waren auf der Messe Vertreter der Bundeswehr, des DRK-Rettungsdienstes Rheinhessen-Nahe, der JBAplus, der Justizvollzugsanstalt Rohrbach, des Polizeipräsidiums Mainz, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, des Hauptzollamts Koblenz, der Feuerwehr Bad Kreuznach und des Ordnungsamts Bad Kreuznach vertreten. Um künftige Kollegen oder Kameraden zu werben, hatten die Teilnehmer alles aufgefahren, was junge Menschen interessiert. Die Palette der Fahrzeuge reichte vom Rettungswagen über das Feuerwehrfahrzeug und einen Gefangenentransporter der Justiz bis hin zum modernen Spähpanzer der Bundeswehr.

Die Organisatoren hatten nur eine Hoffnung: viele Menschen für ihre Branche zu begeistern. Während viele Teilnehmer davon berichteten, dass es schwer sei, qualifizierten Nachwuchs zu finden, meldete die Bundeswehr ein verstärktes Interesse am Beruf des Soldaten. Dabei, und das wurde beim Rundgang über den Kornmarkt deutlich, ist die Bundeswehr nicht nur oliv. Zwar gehören den Streitkräften derzeit 183.000 Soldaten an, doch ebenso zur Bundeswehr gehört auch eine zivile Verwaltung.
Gegenüber der Bundeswehr warben die Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks um Nachwuchs. Auch das Technische Hilfswerk bietet Ausbildungsplätze, sucht aber auch ehrenamtliche Kräfte. Im Vergleich zur Bundeswehr meinten die Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, dass ihrer Hilfsorganisation eine wie auch immer geartete Dienstpflicht helfen würde. Denn ähnlich wie den Vereinen fehlt es auch dem Technischen Hilfswerk an Freiwilligen.

Weniger Nachwuchssorgen hat der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes Rheinhessen-Nahe. Wie Philipp Köhler, Leiter Unternehmenskommunikation, Recruiting und Ausbildungsberatung, mitteilte, ist die Bewerbung für einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr bereits abgeschlossen. Am Montag, 31. Juli, ist Bewerbungsschluss für das Ausbildungsjahr 2026. Wer Interesse hat, soll sich laut Köhler schnell melden.
Wenige Organisationen bieten wie in der Wirtschaft üblich auch Praktika an. Es ist nachvollziehbar, dass man im Justizdienst oder im Polizeidienst kein Praktikum machen kann. Überraschend ist jedoch, dass die Mitglieder der Justizverwaltung unterstrichen, dass ihr Alltag nichts mit Gefängnis-Tristesse zu tun hat. Man arbeite mit viel Empathie mit Menschen, lautete der Tenor hier ebenso wie bei der Polizei. Markus Schlosser, Ordnungsamtsdezernent, war von der Präsentation auf dem Kornmarkt angetan. „Dies ist eine ganz wichtige Berufsmesse“, sagte er.