Christdemokraten im Wahlmodus
Thomas Barth will auf Dorothea Schäfer folgen
Die Christdemokraten waren sich bei ihrer Mitgliederversammlung in Bingen einig, dass Thomas Barth als Landrat kandidieren soll. Ein Gegenkandidat wird der bisherige Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf (SPD) sein. Foto: Edgar Daudistel
Edgar Daudistel

Anders als im Kreis Bad Kreuznach wird es in Mainz-Bingen beim Landratsposten keine Wiederwahl geben. Die Amtsinhaberin tritt nicht mehr an. Die Nachfolgekandidaten positionieren sich.

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Geschlossenheit demonstrierten die Christdemokraten aus dem Kreis Mainz-Bingen bei ihrer Mitgliederversammlung im Kulturzentrum in Bingen. Ohne Gegenstimme wählten sie Thomas Barth zum Landratskandidaten. Angedacht ist, dass die Landratswahl mit der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar stattfindet.

Zuvor bewarb sich Barth in einer mitreißenden Rede. Die bisherige Amtsinhaberin Dorothea Schäfer (CDU), die seit fast acht Jahren an der Spitze der Kreisverwaltung steht, kandiert nicht mehr. „Die CDU Mainz-Bingen steht vor einer wichtigen Entscheidung“, so der langjährige Fraktionssprecher und Wegbegleiter Dr. Joachim Gerhard. „Mit seiner Erfahrung in der Landes- und Kommunalpolitik bekommen wir mit Thomas Barth einen Landrat, der den Kreis führen kann.“

Nach acht Jahren ein Wechsel im Kreishaus

„Ich bin ein überzeugter Christdemokrat und Europäer mit Spaß an der Politik“, so Barth. Er will Impulsgeber mit Herz für die Heimat sein. Mainz-Bingen sei der Bildungslandkreis mit den drei größten Schulen im Land Rheinland-Pfalz in Oppenheim, Nieder-Olm und Ingelheim. Ein besonderes Auge werde er auf eine Internationale Schule im Kreis legen. „Ich setze mich dafür ein, dass das Heilig-Geist-Hospital in Bingen im Krankenhausplan des Landes bleibt,“ sagte Barth und forderte hier Unterstützung durch das Land.

Die Buslinien im Kreis seien dank der KRN Kommunalverkehr Rhein-Nahe Gesellschaft ein Erfolgsmodell mit fast einer hundertprozentiger Erfüllungsquote. Es gebe kaum defizitäre Buslinien, die Linie von Bad Kreuznach nach Mainz gehöre zu den am besten ausgelasteten Strecken. Die Wirtschaftsförderung will Barth zur Chefsache machen. Im Tourismus sei die Bundesgartenschau 2029 (Buga) eine Riesenchancem für den Kreis. Mit der Rheinwelle betrieben die Städte Bingen und Ingelheim als Zweckverband gemeinsam mit Gau-Algesheim ein kommunal betriebenes Schwimmbad, das schwarze Zahlen schreibe, lobte Barth.

Thomas Barth tritt für die CDU Mainz-Bingen als Landratskandidat an. Foto: Edgar Daudistel
Edgar Daudistel

Mit dem Kommunalen Finanzausgleich des Landes sprach der Landratskandidat die Problematik aller Ortspolitiker an. „Das Land gibt immer mehr Aufgaben ab, stellt aber nicht die erforderlichen Mittel zur Verfügung“, ärgerte sich Barth unter Beifall. Freiwillige Leistungen müssten so gestrichen werden. Bei der Migration stoße die Unterbringung an Grenzen. Barth ging auch auf die Mitarbeiter im Kreishaus ein. „Ich will ein Chef zum Anfassen sein.“ Er werde fordern und fördern und auch Freiräume lassen. Auch nach außen will Barth nahe bei den Menschen sein.

Der gebürtige Stadecken-Elsheimer Thomas Barth ist 47 Jahre alt, Gymnasiallehrer und lebt mit Frau und drei Kindern in seiner Heimatgemeinde, wo er mittlerweile in der dritten Wahlperiode das Amt des ehrenamtlichen Ortsbürgermeisters ausübt. Im Kreistag arbeitet er für Mainz-Bingen seit 2014. Als Dorothea Schäfer 2017 Landrätin wurde, zog Thomas Barth als B-Kandidat der damaligen Landtagsabgeordneten im Oktober 2017 in den rheinland-pfälzischen Landtag ein. Er wurde 2022 Kreisvorsitzender und übernahm von ihr das Zepter für die Kreis-CDU.

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