„In vielen Schulen, die ADS bildet hier keine Ausnahme, wird erst ab der Oberstufe mit digitalen Geräten gearbeitet. Ist es nicht notwendig, sich bereits viel früher der Auseinandersetzung mit digitalen Medien (im Schulalltag) zu stellen, gerade jetzt, da die Digitalisierung alle Bereiche des „modernen“ Lebens durchzieht?
Unterricht wird kreativer und individueller
Schulbücher kosten ungefähr 450 Euro pro Jahr. Der durchschnittliche Preis eines Tablets liegt bei ca. 300 Euro mit einer „Haltbarkeit“ von etwa fünf Jahren. Der Preis für Multimediale Schulbücher beläuft sich auf ungefähr 170 Euro pro Jahr. Jugendliche, deren Eltern nicht das Geld haben, können vom Staat Tablets quasi leihen. Durch die regelmäßige Arbeit mit digitalen Medien lernen die jungen Erwachsenen, vernünftig und sicher mit ihnen umzugehen. Man kann den Unterricht kreativer und individueller gestalten. Schüler haben durch die Tablets mehr Gelegenheit, ihren Lehrplan anzupassen.
Nichtsdestotrotz muss man bedenken, dass, um Schulen zu digitalisieren, informierte Lehrkräfte benötigt werden. Demnach müssten Pädagogen fortgebildet werden.
Das analoge Arbeiten darf ebenfalls nicht aus den Augen gelassen werden. An der ADS gibt es mittlerweile drei sogenannte „iPad- Klassen“. Die erste Klasse hat vor einem Jahr damit angefangen, Tablets zu nutzen. Nachdem diese siebte Klasse bewiesen hat, dass sie gut mit den digitalen Geräten arbeiten kann, hat die Schule mit dem neuen Schuljahr zwei neue iPad-Klassen ins Leben gerufen. Diese beiden Klassen zeigen, dass das Arbeiten mit digitalen Geräten möglich ist. Die Schüler haben identische iPads. Auf den Geräten ist eine App installiert, die dem Lehrer erlaubt, zu kontrollieren, was die Schüler während der Unterrichtszeit mit ihren Geräten machen. So wird verhindert, dass die Jugendlichen die iPads beispielsweise für private Angelegenheiten nutzen, statt damit zu arbeiten.
Konzept ist ausbaufähig
Klassenarbeiten und Tests werden immer noch auf Papier geschrieben. Auch wird im Unterricht wird ein kabelloser Eingabestift verwendet, um zu schreiben. Damit wird verhindert, dass die Schüler das Schreiben verlernen. Im vergangenen Jahr haben die jungen Erwachsenen experimentiert mit diversen Versionen von Apps, um ein, zum Großteil, reibungslos laufendes Programm zu finden.
Trotzdem ist dieses Konzept ausbaufähig. Die iPads der Klassen werden vom Staat finanziert. Der Staat wird nicht alle Schulen in Rheinland-Pfalz mit iPads ausstatten können. „Es macht mehr Sinn, wenn klassenweise iPads gekauft werden“, sagt Benjamin (10b). In unserer Schule sollen dieses Jahr alle Tafeln durch „Smartboards“, also schlaue Tafeln, ersetzt werden. Ein Smartboard kostet ca. 3000 bis 4000 Euro. Wenn die Schulleitung jetzt noch iPads für alle achten bis zehnten Klassen anschafft, wird es schnell teuer.“