Stromberg
Stromberg: Klarin Hering bleibt Stadtbürgermeisterin

Freude über das Wahlergebnis in Stromberg: Klarin Hering (3. v. rechts) hat die Stadtbürgermeisterwahl für sich entschieden. Foto: Denise Bergfeld

denise bergfeld

Stromberg - Keinen glanzvollen, aber einen überzeugenden Wahlsieg hat die Juristin Klarin Hering (CDU) am Sonntag in Stromberg errungen. Sie vereinte mit 67,84 Prozent immerhin knapp mehr als zwei Drittel der Stimmen auf sich und bleibt damit Stadtbürgermeisterin von Stromberg.

Von unserer Redakteurin Denise Bergfeld

Auf dieses Resultat kann die alte und neue Stadtchefin nun aufbauen. Die 53-Jährige, die im Jahr 2009 die Nachfolge von Altbürgermeister Achim Schöffel (CDU) angetreten hat, gewann die Stadtbürgermeisterwahl mit insgesamt 907 Stimmen und ließ ihre Kontrahentin Marlis Klauer von der Wählergemeinschaft Stromberg (WGS) weit hinter sich. Auf die WGS-Kandidatin entfielen 430 Stimmen (32,16 Prozent).

Klarin Hering zeigte sich erleichtert als sich gegen 19.15 Uhr in der Verbandsgemeindeverwaltung der endgültige Trend abzeichnete. „Ich bin froh, keine Frage“, lauteten ihre ersten Worte daraufhin. Ihrer Konkurrentin zollte sie Anerkennung: „Sie hatte den Mut, anzutreten, das verdient Respekt“, bekräftigte die Wahlgewinnerin.

Dass letztendlich zwei Drittel der Wähler ihre Stimme für die CDU-Kandidatin abgegeben hatten, wertete Hering als Erfolg: „Es ist eine Bestätigung dafür, dass ich nicht alles verkehrt gemacht habe, und dass die Menschen erkennen, dass man als Bürgermeisterin auch Zwängen unterliegt“, sagte sie und nahm damit Bezug auf die Finanzmisere in der Michelstadt.

Ihre Konkurrentin Marlis Klauer zeigte sich als eine faire Verliererin und erschien gegen kurz nach 19 Uhr mit ihrem Ehemann in der Verbandsgemeindeverwaltung, wo Klarin Hering gemeinsam mit ihren Unterstützern auf das amtliche Ergebnis wartete, um der Wahlsiegerin zu gratulieren. In einer ersten Stellungnahme sagte Marlis Klauer: „Das Ergebnis muss ich erst mal wirken lassen.“ Sie fügte hinzu: „Für mich ist wichtig, dass es im Schindeldorf geklappt hat, und jetzt geht es im Stadtrat sicher weiter.“ In ihrem Heimatstadtteil Schindeldorf hatte Marlis Klauer eine knappe Stimmenmehrheit einholen können. Dort hatten 218 Wähler für sie gestimmt und 167 für Klarin Hering. Damit hatte Klauer „ihren“ Stadtteil mit 51 Stimmen Vorsprung für sich entscheiden können.

Weniger erfreut zeigte sie sich allerdings darüber, mit welchen Mitteln kurz vor der Wahl Stimmungsmache betrieben wurde: In der Nacht zum Sonntag hatten Unbekannte alle ihre Plakate in der Innenstadt mit Aufklebern versehen, die unter anderem die Aufschrift trugen: „Für Armut und Jobverlust.“ Sie habe deshalb bereits Anzeige bei der Polizei erstattet, betonte Klauer am Wahlabend. Wenige Tage zuvor hatte sich zudem ein Bürger mit einem Flugblatt, das an alle Haushalte verteilt wurde, offen gegen Klauers politische Inhalte ausgesprochen.

Wahlsiegerin Klarin Hering zeigte sich betroffen und betonte, sie hoffe, dass solche Aktionen nicht den sachlichen Umgang miteinander im Stadtrat gefährden. Hering will, wie sie im Wahlkampf immer wieder bekräftigt hatte, weiter auf eine nachhaltige Politik setzen, die der demografischen Entwicklung in der Michelstadt gerecht wird. Insgesamt waren 1415 von 2595 wahlberechtigte Stromberger zu den Urnen gegangen oder hatten zuvor per Brief gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,53 Prozent.

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