Ein plötzlicher Stromausfall hat am Samstagabend gegen 17.39 Uhr große Teile der Stadt Kirn sowie die umliegenden Orte Meckenbach und Hochstetten-Dhaun lahmgelegt. In der Innenstadt von Kirn fiel schlagartig das Licht aus – auch bei der Simona AG, Kirns größtem Arbeitgeber, obwohl dieser über eine separate Leitung zum Umspannwerk verfügt. Kurze Zeit später löste der Batteriespeicher des Unternehmens im Werk 1 am Westtor die Brandmeldeanlage aus. „Als wir zuerst eintrafen, war der Speicher stromlos, es konnte keine Gefahr festgestellt werden“, erklärte Andreas Kaiser, stellvertretender Wehrführer der Kirner Feuerwehr.
Die Produktionsanlagen der Simona AG, die im 24-Stunden-Betrieb laufen, kamen durch den Stromausfall abrupt zum Stillstand. Der Wiederanlauf vieler Maschinen ist aufwendig und führt häufig zu hohem Materialausschuss und damit zu einem wirtschaftlich spürbaren Schaden. Nachdem die Feuerwehr wieder eingerückt war, kam es kurz darauf zur Rückkehr der Stromversorgung durch den Netzbetreiber Westnetz. Doch das Licht flackerte lediglich auf – und sofort war es erneut dunkel. Gleichzeitig schlug erneut die Brandmeldeanlage an. Diesmal meldeten Mitarbeiter der Simona AG sogar Funkenflug und ein kleines Feuer unter dem Container mit dem Batteriespeicher.
Funkenbildung und ein kleiner Brand
Um 19.16 Uhr rückte die Feuerwehr erneut in das Werk 1 aus. Im Bereich der dicken Anschlussleitungen war es zu Funkenbildung gekommen, ein kleiner Brand flammte kurz auf, erlosch aber mutmaßlich durch den zweiten Stromausfall von selbst. Zur Sicherheit wurde über den Westring eine Wasserversorgung aufgebaut. Gemeinsam mit dem Brandschutzbeauftragten Marco Stein und dem Chef-Elektriker Ralf Litzenburger wurde der Batteriespeicher kontrolliert geöffnet, abgeschaltet und unter Aufsicht der Feuerwehr gekühlt.
Parallel dazu musste die Kirner Feuerwehr noch zu einem weiteren Einsatz ausrücken: In der Amtshofstraße war eine Person in einem Aufzug eingeschlossen und musste befreit werden. Der Vorfall wird voraussichtlich neue Diskussionen um den geplanten Großbatteriespeicher im Wohngebiet Kirn-Sulzbach in direkter Nähe zum Umspannwerk entfachen. Die Ereignisse vom Samstagabend zeigen deutlich, wie komplex die Technik ist – und welche Risiken im Fall eines Ausfalls entstehen können.