Stillstand vorbei: Im Kreuznacher Süden entstehen neue Eigentumswohnungen - Investitionen in Höhe von 11 Millionen Euro
Stillstand vorbei: Bauarbeiten an Wohnungsneubauprojekt im Kreuznacher Süden beginnen im Juli
So wird das Neubauprojekt in der Pfitznerstraße aus der Vogelperspektive nach seiner Fertigstellung aussehen.  Fotos: Christian Stark Immobilien/Harald Gebhardt
Christian Stark Immobilien

Der längere Stillstand ist vorbei: Die Arbeiten an der Baustelle in der Bad Kreuznacher Pfitznerstraße gehen demnächst weiter.

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Auf dem Areal entstehen in zwei Gebäuden 22 neue Eigentumswohnungen mit besonders hoher Energieeffizienz: Diese ermöglicht zusätzliche Fördermittel für Käufer. Bauträger des Projektes ist das Family Office Kalodion mit Sitz im saarländischen Merzig und Berlin. Die Investitionskosten belaufen sich auf circa 11 Millionen Euro.

Wohnen fast ohne Energiekosten – laut Immobilienmakler Christian Stark, der den Verkauf der Wohnungen betreut, ist das Projekt derzeit einzigartig in Bad Kreuznach: Die Wohnungen erfüllen die Kriterien gemäß Nullenergiehaus plus. Das bedeutet, dass die beiden Gebäude aufgrund ihrer Dämmung, Luftwärmepumpen-Technik, intelligenter Lüftungstechnik und der Dachsolarmodule unterm Strich mehr Energie erzeugen können, als die Bewohner im Jahresschnitt voraussichtlich verbrauchen werden.

Strom in Eigenregie gewinnen

So sorgen die Photovoltaikanlagen auf den Dächern dafür, dass die Bewohner den Großteil ihres Stroms in Eigenregie gewinnen und nutzen und sie kaum auf Energielieferungen fremder Anbieter zurückgreifen müssen. Ihre Energie-Nebenkosten für Heizung, Strom und Warmwasser sind demnach äußerst gering. Überschüssige Energie landet in Batteriespeichern, kann für die Ladepunkte für E-Autos und E-Bikes verwendet werden oder ins lokale Stromnetz gegen eine Einspeisevergütung fließen. Das Gebäude ist damit unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Gas und Heizöl und damit zukunftsfähig. Bewohner müssen nicht mit steigenden Emissionsabgaben für CO2 rechnen, wie sie das Gesetz in den nächsten Jahren vorsieht.

Fördermöglichkeiten für Eigennutzer und Kapitalanleger

Stark wirbt mit diesen Fördermöglichkeiten: Eigennutzer können Fördermittel der KfW an 0,75 Prozent Zinsen (Stand 18. April 2024) bis 270.000 Euro in Anspruch nehmen. Zusätzlich gibt es Fördermöglichkeiten durch die ISB (Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz) inklusive Tilgungszuschüsse (bis zu 10 Prozent). Kapitalanleger können jährlich 5 Prozent der Investitionskosten abschreiben – das ist ein weiterer Baustein, um den Wohnungsbau in Deutschland wieder in Schwung zu bringen und den Bau von mehr Wohnungen anzureizen. Es kann ab einem Effizienzstandard 55 gebaut werden, und die attraktive Abschreibung gilt rückwirkend für alle Bauprojekte mit Baubeginn zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 30. September 2029. Die Sonderabschreibung in Höhe von jährlich 5 Prozent für Gebäude, die Effizienzhausstandard 40 (EH40) plus Nachhaltigkeitssiegel QNG erreichen, kann über einen Gesamtzeitraum von vier Jahren zusätzlich in Anspruch genommen werden. hg

„Damit ist dieses Neubauprojekt das aktuell vermutlich energieeffizienteste Vorhaben in der Kurstadt. Andere Wohnungsbauvorhaben befolgen nicht ganz so strenge Kriterien“, so Stark. Baubeginn ist in Kürze. Im dritten Quartal 2025 sollen die Wohnungen, die zwischen 58 und 100 Quadratmeter Wohnfläche messen, bezugsfertig sein. Die Kaufpreise bewegen sich, je nach Wohnungsgröße und Lage innerhalb der Gebäude, zwischen etwa 321.000 Euro und 595.000 Euro.

Aktuell ist die Baugrube noch mit Wasser gefüllt. Nach zweijähriger Verzögerung ist der Baubeginn nun für Juli geplant. Foto: Harald Gebhardt

Gebhardt

Alle Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen verfügen über Außenbereiche wie Balkone, Terrassen beziehungsweise Gartenanteile. Ferner werden zwei Dachterrassen errichtet, die keiner Wohneinheit zugeordnet sind und separat dazugekauft werden können. Gleiches gilt für Tiefgaragen-Stellplätze. Je nach Bedarf können ein oder zwei Stellplätze erworben werden. Beide Immobilien verfügen über einen Aufzug. Auf den Gemeinschaftsflächen wird ein Kinderspielplatz errichtet, der nur Bewohnern und ihren Gästen zur Verfügung steht. Die Zufahrt zu der neuen Wohnanlage erfolgt über Bruckner- und Pfitznerstraße. Die Pkw-Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht.

Grundstück bereits 2021 erworben

Bereits 2021 hatte Family Office Kalodion das Grundstück erworben und auch die Baugenehmigung erhalten. Doch dann verzögerte sich der Baustart: Mehr als zwei Jahre lang tat sich nichts. Es gab sogar Irritationen darüber, ob das Vorhaben überhaupt weiter verfolgt wird und Anfragen in den Stadtgremien sowie von Nachbarn: So hatte sich in der ausgehobenen Baugrube Wasser gebildet. Laut Stark befindet sich unter dem Grundstück eine Wasserader, auf die man gestoßen war. Um das Wasser abzupumpen und in die Kanalisation zu leiten, habe man eine Genehmigung gebraucht und bekommen. Für den Neubau bedeutet dies, dass man jetzt eine massive Betonwanne baut, um das Gebäude gegen Wasser abzudichten.

Zwei Jahre Verzögerung

Die Verzögerung bei dem Projekt begründet Stark mit dem Stopp des Förderprogrammes im Januar 2022 und der allgemeinen Nachfragenschwäche nach Eigentumswohnungen infolge von unter anderem Zinsanstieg und Ukrainekrieg. Daher wurde entschieden, das Projekt vorübergehend zu stoppen.

Mit dem neuen KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau (KFN) mit QNG-Zertifizierung (Qualitätssiegel Nachhaltige Gebäude) im März 2023 wurde dann entschieden, das Gebäude in dem neu definierten ökologischen und energetischen Standard neu zu konzipieren. Erst Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 fiel dann die Entscheidung des Investors, die Baumaßnahme umzusetzen. Derzeit wird der eigentliche Baubeginn vorbereitet. Er ist für Juli geplant.

Ein weiteres Neubauprojekt

Auch auf dem angrenzenden, 3000 Quadratmeter großen Areal in unmittelbarer Nachbarschaft südlich des Vadirito-Eiscafés in der Alzeyer Straße 71 wird neu gebaut. Dort ist man etwas weiter, ist der Baubeginn bereits erfolgt. Es entstehen ebenfalls in zwei Wohnblocks insgesamt 32 Neubau-Eigentumswohnungen (Zwei- und Dreizimmerwohnungen) – nach neuestem Energiestandard und generationsübergreifend für Familien und Senioren konzipiert. Der Kaufpreis liegt jeweils zwischen 195.000 und 445.000 Euro. Zudem sind zwei Büros und Läden vorgesehen. Für Beratung und Verkauf der Wohnungen im Family Palais ist als Dienstleister die Brokers Immobilien GmbH verantwortlich. hg

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