Landratswahl im Kreis Kusel
Stichwahl: 62,6 Prozent für Johannes Huber (CDU)
Im Wahllokal im Gemeindesaal an der Abteikirche in Offenbach-Hundheim leisteten unter anderen Sabine und Alexander Graf, Roland Schatto und Denis Weber Wahlhelfer-Dienste.
Roswitha Kexel

Bei der Stichwahl um das Amt des Landrats im Kreis Kusel setzte sich CDU-Kandidat Johannes Huber deutlich gegen Jürgen Conrad (SPD) durch.

Großer Erfolg für den CDU-Kandidaten Johannes Huber: 62,6 Prozent der gültigen Wählerstimmen möchten ihn als Landrat des Kreises Kusel sehen. Der SPD-Bewerber Jürgen Conrad kam auf 37,4 Prozent.

Huber nutzte unter anderem bei den Faschingsumzügen in der Region seine musikalische Ader und spielte fleißig auf seiner Trompete in Musikvereinen mit. Ein Traumergebnis erzielte er mit 83,5 Prozent in Kappeln, wo er am Umzug teilnahm. In Ehweiler (81,7 Prozent), Herren-Sulzbach (79,7) und seiner Heimatgemeinde Brücken (79,7), in Langenbach (78,1) und Horschbach (74,4), erzielte er ebenso Top-Ergebnisse wie in Oberweiler im Tal (74,2 Prozent), Schönenberg-Kübelberg (74,0), Oberstaufenbach (73,8) und Homberg (73,0 Prozent). Sein Fazit am Wahlabend: „Auf 50 plus Prozent habe ich gehofft. Dass das Ergebnis so deutlich ausfällt, hätte ich nicht gedacht. Ich danke allen, die mich gewählt und unterstützt haben. Eine Wahl gewinnt man nicht allein.“ Bis das vorläufige Wahlergebnis feststand, fieberte er in der Kreisverwaltung Kusel bei der Auszählung der Stimmen mit. Danach ging's zur Wahlparty nach Brücken. Auch sein Parteikollege und Landrat Otto Rubly war positiv überrascht. „Wenn das Wahlergebnis so eindeutig ist, zeigt dies, dass wir bei der Auswahl des Kandidaten und der Themen richtig lagen“, findet er.

Conrad hatte im Vorfeld mit Infoständen um Stimmen geworben - beispielsweise am Veldenzplatz in Lauterecken. Dort, wie auch in anderen Orten des Kreises, fragten Passanten mehrfach verwundert: "Was macht ihr denn hier, die Wahlen sind doch rum?" oder "Was wird denn jetzt noch gewählt?" Offenbar hatten einige nicht mitbekommen, dass über die Position des künftigen Landrats erst in einer Stichwahl zwischen Jürgen Conrad (SPD) und Johannes Huber (CDU) entschieden wird.
Roswitha Kexel

Jürgen Conrad (SPD) konnte lediglich in Etschberg mit 62,6 Prozent der Stimmen, in Relsberg (55,4 Prozent) und Jettenbach (50,2 Prozent) die Mehrheit erzielen. In Unterjeckenbach lagen beide Bewerber mit jeweils 50 Prozent gleich in der Wählergunst. In Conrads Heimatgemeinde Nanzdietschweiler hatte Huber gerade einmal zwei Stimmen Vorsprung. Conrad sieht das Wahlergebnis mit Gelassenheit. Er sagt: „Das ist Demokratie. Man tritt an, und entweder man wird's oder man wird's nicht. Deswegen springe ich jetzt nicht von der Brücke.“ Er gratuliert Johannes Huber zum Wahlsieg und betont gleichzeitig: „Ich denke, wir werden auch in Zukunft gut zusammenarbeiten.“ Sein Dank gilt allen Bürgern, die ihn gewählt haben, und weiteren Unterstützern.

Im ersten Wahlgang am 23. Februar hatte Johannes Huber (CDU) unter fünf Kandidaten 12.573 Stimmen (28,2 Prozent) erreicht und Jürgen Conrad 10.370 Stimmen, was 23,3 Prozent entspricht. Die beiden Kandidaten trennten also gerade einmal 2203 Stimmen. Bei der Stichwahl am Sonntag war das Ergebnis deutlicher: Die Wahlbeteiligung lag bei 42,8 Prozent. 15.122 gültige Stimmen entfielen auf Johannes Huber, 9036 Wähler votierten für Jürgen Conrad. Außerdem gab es mit 381 erstaunlich viele ungültige Stimmen. Schließlich sollte nur ein Kreuzchen bei dem einen oder anderen Kandidaten vergeben werden. Man fragt sich: Was kann man dabei falsch machen?

Wie geht es nun für Huber weiter? „Ich werde das Schuljahr zu Ende bringen, dann sehen wir weiter.“ Vor allem möchte er sich wieder mehr seiner Familie widmen, die im Wahlkampf zu kurz kam. Jürgen Conrad bleibt Vizepräsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd.

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