Es gab im Salinental mal ein Sudhaus, an das sich alte Gässjer gerne erinnern. Es gab mehr Gradierwerke als heute, es gab den legendären Tiergarten, wo heute nur noch Wiese ist. Das Salinental verändert sich, es verschwinden altbekannte Elemente. Die aktuellsten Streichobjekte sind Kreuznacher Spaziergängern natürlich nicht verborgen geblieben. Diverse alte Stege über den Triebwerksgraben wurden mit Drahtverhau gesperrt. Jedes Kreuznacher Kind kennt den Spaß, über einen dieser alten Stege über das Nass zu balancieren. Das ist nun vorbei, und es wird wohl bei dem Aus bleiben.
Auf Anfrage des „Oeffentlichen“ gab die Stadtverwaltung bekannt, dass derzeit „eine umfassende Revision aller Brückenbauwerke im Stadtgebiet durchgeführt“ werde. Das betreffe auch „kleinere Stege und Übergänge, die bislang nicht als Brücken wahrgenommen wurden“. Die Überprüfung umfasse sowohl bauliche Sicherheit als auch Eigentumsfragen.
Nach Ortsterminen mit der Gesundheit und Tourismus GmbH seien drei Stege über die Triebgräben gesperrt worden, „da sie entweder bauliche Mängel aufweisen oder keine wesentliche Wegefunktion mehr erfüllen“. Zum einen betrifft es den Steg hinter dem Restaurant „Indochina-Palace“: Hier sei ein Pfosten durchgerostet. Dieser Übergang sei auch nicht als öffentliche Brücke vorgesehen gewesen und werde auch nicht benötigt. Schließlich befinde sich eine Fußgängerbrücke direkt daneben – damit gemeint ist der Weg zum Freibad-Fahrradparkplatz.
Dann sei da noch der Steg an der Kleingartenanlage, oberhalb des Kanu-Clubheims: Diese Verbindung sei nicht mehr erforderlich. Zudem bestehe hier auch ein Risiko bei der Querung. Wer den Steg nutze, also von unten hinauf, der komme direkt auf den Nahe-Radweg, was gefährliche Situationen hervorrufen könnte. Zudem entspreche das vorhandene Geländer nicht mehr den aktuellen Vorschriften.
Am Übergang nahe der Blau-Weiß-Tennisplätze fehle das Geländer, und der Steg habe auch „keine funktionale Bedeutung mehr“. Die angebrachten Gitter sollen noch durch „richtige Absperrungen“ ersetzt werden.
Direkt an der Kanu-Übungsstrecke findet sich übrigens eine weitere vergitterte Querung eines Triebwerksgrabens – allerdings in Gehrichtung, sodass die Querung weiter genutzt werden kann. Hier soll wohl das Geländer ersetzt werden, so wie an der Teufelsfelsbrücke oberhalb des Sophie-Sondhelm-Weges.
Was neben den gesperrten Stegen auffiel: Diverse Treppenaufgänge im Salinental waren monatelang mit rot-weißem Plastikband gesperrt. Das betraf drei Stufenanlagen an der Burgweg-Einmündung sowie eine Treppe in Höhe des Komposthofs der Stadt kurz vor der Nahebrücke. Die Erklärung der Stadt hierzu: „Die Sperrung der Treppenabgänge erfolgt jedes Jahr im Winter vorsorglich, da dort kein Winterdienst geleistet wird.“ Das ist natürlich eine seltsame Begründung. Denn würde sie konsequent angewendet, müsste die halbe Stadt im Winter mit rot-weißem Band gesperrt werden ... Zum gestrigen Mittwoch verschwanden die Sperrbänder immerhin.