Wegen Straßen- und Brückenbauarbeiten ist der Kreuzungsbereich der Landesstraßen L 232 und L 234 im Bereich der Bahnüberführung in Staudernheim vom 16. September bis voraussichtlich zum 13. Dezember für den Verkehr voll gesperrt. Darauf weist der Landesbetrieb Mobilität hin. „Wie die Bürger, deren Gemeinde man in der Mitte einfach mal für mehrere Monate auseinanderreißt, damit fertig werden sollen, wird der Gemeinde überlassen“, beklagt Staudernheims Ortsbürgermeister Philipp Geib. Große Anstrengungen hat er darauf verwendet, Notwendiges zu regeln und Erleichterungen zu erreichen, um die „Zerreißprobe“ zu bestehen.
Vor allem wird mit Unterstützung des Kreises Bad Kreuznach für die Kinder, die aus dem südlichen Teil Staudernheims in den Kindergarten gehen, regelmäßig ein Bus eingesetzt. Die gemeindeeigenen Parkplätze auf der Nord- und Südseite des Staudernheimer Bahnhofs stehen in dieser Zeit durch Anwohnerausweis auch Staudernheimern zur Verfügung.
Der Verkehr wird ab Staudernheim Nord über die L 234 nach Waldböckelheim, über die B 41 nach Bad Sobernheim, die L 232 in Richtung Meddersheim, über die L 376 in Richtung Abtweiler und die L 377 nach Staudernheim geführt und umgekehrt, heißt es in der LBM-Mitteilung. 30,4 Kilometer mit einem Zeitaufwand von etwa 43 Minuten wären das für einen Wechsel mit dem Auto von der Nordhälfte des Dorfes zur Südhälfte, wenn es über Bad Sobernheim geht.
Eine Alternative stellt das Eisenbahnviadukt auf Höhe der ehemaligen Draisinenstation dar. Wer die Verhältnisse kennt, kann sich vorstellen, dass an eine bedingungslose Öffnung nicht zu denken sein kann. Umso wichtiger war es Geib, den Weg für die Gesundheits- und Grundversorgung des Ortes zu sichern. Was auch der Gemeinde-Versicherungs-Verband (GVV) mit tragen kann, teilte Geib nun mit: Mit seiner Sondererlaubnis werde es möglich sein, den Wirtschaftsweg durch das Bahnviadukt zu nutzen. Er betont, dass dies ausschließlich mit Sondergenehmigung und auf eigene Gefahr geschehen könne.
Eine Sondergenehmigung erhalten Personen, die im Ort im Gesundheitswesen tätig sind (Pflegedienst mit Patienten, Essensauslieferung, örtliches Gesundheitswesen), Angestellte von ortsansässigen Gewerbetreibenden, Apothekenfahrer, Postzusteller sowie Personen, die für die Gewährleistung der örtlichen Sicherheit notwendig sind. Eine Sondergenehmigung kann schriftlich bei der Ortsgemeinde per Post oder per E-Mail an die Adresse buergermeister@staudernheim.de beantragt werden.
„Eine Öffnung für alle war einfach nicht machbar“, sagt Geib. Der LBM habe zugesichert, dass der zum Viadukt führende Wirtschaftsweg auf der Nordseite ertüchtigt wird. Ausschließlich über die Bahnhofstraße müsse dann die Nutzung dieser Umleitung erfolgen. Selbstverständlich sei der Weg für Feuerwehr, Rettungsdienst und die Polizei stets unverzüglich freizumachen.
Mit Rewe in Langenlonsheim wurde ein Bestelldienst (Tiefkühlware inklusive) für Staudernheim gesichert. Bestellungen über 60 Euro sind frei Haus. Alles andere wird donnerstags um 16 Uhr am Platz vor der evangelischen Kirche angeliefert. Bis Dienstag, 18 Uhr, müssen die Bestellungen dafür eingegangen sein. Zudem werde Staudernheim mittwochs von 9 bis 11 Uhr – zunächst für die ersten drei Wochen – von Tommy Weinz mit biologischen Backwaren versorgt, kündigte Philipp Geib an. Krispiens Agrarkiste, Im Winkel 15, gebe es zudem. „Nutzt, was vor Ort vorhanden ist“, rät der Bürgermeister.