Es hat sich schon viel bewegt, aber es gibt trotzdem noch einiges zu tun in puncto Stadtsanierung Meisenheim. Seit 2015 begleitet das Planungsbüro für Umwelt, Städtebau und Architektur WSW und Partner GmbH aus Kaiserslautern die Stadtsanierung.
In der jüngsten Stadtratssitzung gab die Geschäftsführende Gesellschafterin des Planungsbüros, Ingrid Schwarz, mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation einen Rückblick auf Projekte, die in den vergangenen zehn Jahren mit finanziellen Mitteln aus dem Förderprogramm „Historische Stadtbereiche – Städtebaulicher Denkmalschutz“ und sonstigen Förderprogrammen von Land und Bund unterstützt wurden, und weitere, die noch realisiert werden könnten.

Beispielsweise sei der Glanuferweg, der teils mit Bundes- und Landesmitteln aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren – Aktive Stadt (LZ)“ finanziert wurde, sehr gut umgesetzt, und das Beleuchtungskonzept, das historische Gebäude in der Altstadt wirkungsvoll in Szene setzt, wunderschön geworden. Auch die Sanierung der Stadtmauer am Parkplatz Bleiche sei sehr gut gelungen, lobte Ingrid Schwarz. Insgesamt 166 Beratungstermine wurden laut der Diplomingenieurin in Meisenheim von Mitarbeitern des Planungsbüros WSW wahrgenommen und Investitionen in Höhe von rund 13 Millionen Euro angestoßen. 41 Modernisierungsvereinbarungen wurden abgeschlossen und 23 Steuerbescheinigungen ausgestellt.
„Meisenheim ist eine unendliche Geschichte. Es gibt noch so viel Wertvolles in der Stadt zu erhalten. Ich denke und hoffe, dass es ein Folgeförderprogramm für Meisenheim gibt“, schwärmte die Teamleiterin Stadtentwicklung. Zwar stünden aktuell noch Gelder zur Verfügung, die bewilligt seien, jedoch noch nicht abgerufen wurden, aber beispielsweise sei der Ausbau der Untergasse noch nicht in das Förderprogramm aufgenommen. Sie denkt auch an eine Aufwertung des Bereiches rund um die Schlosskirche, eine Pflasterung der Obergasse, eine Polleranlage für die Durchsetzung des sommerlichen Fahrverbotes an den Wochenenden in der Altstadt. Weitere Straßen und Teile der Stadtmauer seien noch zu sanieren, und private Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sollten ebenfalls finanziell unterstützt werden.
Thayn’sches Haus ist größtes Sorgenkind
Größtes Sorgenkind ist aktuell der Zustand des denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes aus dem 16. Jahrhundert, Thayn’sches Haus, in der Untergasse 54 sowie des direkt angrenzenden Nachbargebäudes. Dort mussten bereits Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden. Wenn sich kein Investor finde, müsste das Projekt als Städtebaumaßnahme angegangen, eine Machbarkeitsstudie und Bedarfsermittlung beauftragt und erstellt werden. „Aber bei diesem Projekt liegen wir locker bei Kosten im Bereich von fünf Millionen Euro“, gab Ingrid Schwarz zu bedenken.