Laut Massimo Döbell, dem für die Genehmigungsverfahren zuständigen Projektleiter der Basalt AG, wird im ersten oder zweiten Quartal 2025 mit dem Bau der neuen Anlage neben der alten begonnen. Sobald die moderne Anlage steht, voraussichtlich im Jahr 2026, wird die alte Anlage abgebaut. Es handelt sich um eine große Investition, ein gutes Zeichen für den Standort Kirn. Die Rede ist von einem mittleren, zweistelligen Millionenbetrag.
Der seit mehr als 100 Jahren existierende Steinbruch wird von der Nahe-Hunsrück-Baustoffe GmbH betrieben, was die Buchstaben NHB an den Steinbruch-Anlagen erklärt. Die NHB ist eine Tochtergesellschaft der Basalt AG mit Sitz in Linz am Rhein sowie der Schnorpfeil-Gruppe aus Treis. Gewonnen wird hier Andesitgestein, aus dem vor allem Splitte für die Anwendung im Straßen- sowie Zuwegungsbau hergestellt werden – vermarktet wird das stark gefragte Material über die Region hinaus. Die Zerkleinerung der abgebauten Steine erfolgt in mehreren Schritten durch die Aufbearbeitungsanlage, die nun schon etwa 60 Jahre „auf dem Buckel“ hat.
Das Ziel ist für die Basalt AG klar: „Der Steinbruch Hellberg soll die modernste Aufbereitungsanlage Deutschlands bekommen.“ Hauptaugenmerk der Modernisierung sei eine deutliche Verbesserung der Energie- und CO2-Bilanz des Steinbruches, so passe sich das Projekt in die firmenweite Kampagne „Steinbruch der Zukunft“ ein. Ziel sei die „deutschlandweit nachhaltige Ausrichtung aller Standorte der Basalt AG“.
Für Kirn bedeutet das in erster Linie, dass ein „Just in time“-Betrieb vorgenommen wird. Die neue Anlage soll ausschließlich nach Bedarf produzieren, und eine neue Silo- und Verladestelle soll es möglich machen, das Endmaterial direkt auf die Lastwagen der Kunden zu verladen – es wird also nicht auf dem Gelände herumgefahren. So werde die neue Anlage nicht nur deutlich effizienter, sie spare auch signifikant CO2-Emissionen. Mit der modernen Aufbereitung werde die Produktqualität des Andesit-Splitts gesteigert, die Prozeduren würden effizienter.
Sicherung lokaler Arbeitsplätze
Die NHB-Vertreter machten im Stadtrat auch deutlich, dass die neue Aufbereitung sich auch für die Bewohner Kirns und der nahen Dörfer wie Hochstetten-Dhaun positiv auswirken werde. Zum einen bedeute die moderne Anlage natürlich eine Sicherung lokaler Arbeitsplätze. Zum anderen werde die neue Apparatur leiser arbeiten und weniger Staub aufwirbeln. Im Steinbruch selbst entstehen keine größeren Änderungen, und während der angesetzten Bauphase von zwei Jahren läuft der Betrieb im Steinbruch normal weiter, da der Umbau parallel vonstattengeht. Ein erhöhtes Lkw-Aufkommen sei für die Kirner nicht zu befürchten.
Massimo Döbell machte im Stadtrat nach Anfrage von FWG-Sprecher Norbert Stibitz klar, dass die NHB GmbH zu ihrem Wort stehe und natürlich die Zuwegung zum neuen Tierheim auf Loh sponsern werde. Dabei handelt es sich um knapp 300 Meter unterhalb der Sportanlagen. Die ersten rund 100 Meter haben einen alten Asphaltbelag, der mittlerweile grün überwuchert ist.
Michael Kohl, Betriebsleiter des Steinbruchs, erklärte im Rat auf Nachfrage, warum es im Steinbruch auf Halmen kürzlich ordentlich gerumst hat. Der Steinbruch ist aktiv, es wird aber „diskontinuierlich“ abgebaut. Diesmal habe man etwas weiter oben gesprengt, sodass sich der Schall stärker ausbreiten konnte. Es habe sich aber nicht um eine besonders starke Sprengung gehandelt, sondern eine im üblichen „Format“.