Wegen des nicht genehmigten Stadthaushalts blieben die Wasserstellen in Kreuznach lange trocken
Stadthaushalt verstopfte Wasserstellen in Kreuznach – Sponsoren lassen Brunnen sprudeln
Über den wieder sprudelnden Originale-Brunnen freuen sich (von links) Christoph Nath, Hans Sifft (kommissarischer Leiter Abteilung Tiefbau und Grünflächen), OB Heike Kaster-Meurer, Philipp Geib (Abteilung Tiefbau und Grünflächen) sowie Jörg Brendel. Foto: Josef Nürnberg
Josef Nürnberg

Bad Kreuznach. Am trockenen Frühjahr lag es nicht, dass die neun Brunnen in der Stadt bisher nicht sprudelten. Vielmehr lag die Ursache am nicht genehmigten Stadthaushalt – und ohne Haushalt darf die Stadt keine freiwilligen Leistungen tätigen, und zu diesen Leistungen zählen die Brunnen. Doch dank der Sparkasse Rhein-Nahe und den Kreuznacher Stadtwerken, die je 5000 Euro spendeten, sind seit Dienstag die Brunnen auf dem Kornmarkt und auf dem Europaplatz in Betrieb.

Ob der Haushalt so zeitig kommt, dass es sich in diesem Jahr noch lohnt, alle Brunnen in Betrieb zu nehmen, wird man sehen. Zumindest den kleinen Gästen in der Kurstadt haben die Stadtwerke und die Sparkasse Rhein-Nahe mit ihren Spenden eine große Freude gemacht. Als am Dienstag das Thermometer über die 25-Grad- Marke kletterte und der Kornmarktbrunnen sprudelte, waren sie die Ersten, die im Originale-Brunnen planschten. Dabei weist seit diesem Jahr ein Schild darauf hin, dass das Betreten des Brunnens verboten ist.

Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer, die eigens vorbeischaute, als der Kornmarktbrunnen zu sprudeln begann, ist dankbar für die Unterstützung der beiden Unternehmen. Aus ihrer Sicht sind die bisher nicht in Betrieb genommenen Brunnen sichtbare Einschnitte des nicht genehmigten Haushaltes in das Leben der Stadt. Normalerweise sind die Brunnen der Stadt von Mitte April bis Ende Oktober in Betrieb. In Zeiten der Pandemie sind Eindrücke wie sprudelnde Brunnen Mutmacher, davon sind die beiden Sponsoren überzeugt.

Gerade die Stadtwerke haben als Trinkwasserlieferant für rund 73.000 Menschen ein besonderes Verhältnis zum Wasser, weiß auch Christoph Nath, Geschäftsführer der Kreuznacher Stadtwerke. Auch Jörg Brendel, der Vertriebsdirektor der Sparkasse Rhein-Nahe, ist zufrieden, dass der Brunnen vor der Hauptverwaltung seines Unternehmens nun wieder sprudelt. Er erinnerte daran, dass die Brunnen auf Plätzen stehen, an denen Menschen in Zeiten der Pandemie unter Wahrung der Abstandsregeln zusammenkommen. „Da die Plätze durch Brunnen deutlich attraktiver werden, ist die Inbetriebnahme umso wichtiger“, sagt Brendel.

Neben dem Originale-Brunnen auf dem Kornmarkt und dem Brunnen auf dem Europaplatz am Bahnhof betreibt die Stadtverwaltung den Salinenbrunnen, den Zwingelbrunnen und den Bocksbrunnen in der Neustadt, den Springbrunnen auf der Roseninsel, die Anlagen im Kurpark, die Fontäne im Schlossparkweiher sowie den Dorfbrunnen in Planig. Die Kosten für den Betrieb der Brunnen betragen inklusive Energiekosten 55.000 Euro pro Jahr und sind auch im Haushalt 2020 wieder veranschlagt worden. bj

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