Meinung zu Geldforderung
Stadtchef Ruegenberg fehlt Fingerspitzengefühl
Silke Jungbluth-Sepp zu Roland Ruegenberg
Jens Weber. MRV

Der Bad Sobernheimer Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg möchte zusätzlich zur Aufwandsentschädigung für sein Ehrenamt Verdienstausfall aus dem Stadthaushalt haben, beides summiert sich auf rund 59.000 Euro. Damit hat er eine Diskussion ausgelöst. 

Die Konditionen des Stadtbürgermeisteramts waren vor der Wahl klar. Der Job als Oberhaupt von 6500 Sobernheimern ist ein Ehrenamt, das mit rund 29.000 Euro Aufwandsentschädigung pro Jahr dotiert ist. Dass der vor einem Dreivierteljahr ins Amt gewählte Roland Ruegenberg nun kurzerhand das Doppelte haben will und für sich zusätzliche 30.000 Euro als Verdienstausfall im Haushaltsentwurf verankert hat, das ist dreist. Dreist, weil der Haushalt der Felkestadt tiefrot ist und für die Bürger teure Zumutungen enthält. Dreist auch, weil die Ausschussmitglieder in den Krümeln nach Einsparpotenzial suchen müssen, und dabei Positionen mit geringeren Summen in Frage stehen. Natürlich hängt am Amt als Stadtchef viel Arbeit und ein großer Zeitaufwand. Natürlich kann man auch diskutierten, ob es nicht eine hauptberufliche Stelle sein müsste. Trotzdem waren die Bedingungen bekannt, und Firmenchef Ruegenberg hatte als Kandidat vor der Wahl stets betont, dass er das Ehrenamt mit seiner beruflichen Situation gut vereinbaren könne, schließlich sei er als Unternehmer effizientes Arbeiten gewöhnt und wolle ohnehin beruflich kürzertreten. Dass es ihm nun beim Umgang mit Steuergeld derart an Fingerspitzengefühl fehlt, dürfte vielen Bürgern nicht gefallen.

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