Thomas Blechschmidt, Hansjörg Rehbein und Georg Bürger, Sachgebietsleiter Stadtreinigung, wollen eine saubere Stadt. Mit Slogans wie „Uns stinkst's gewaltig“, „Der Müll muss weg“ oder „Bad Kreuznach schämt sich fremd“ will das Trio gegen das illegale Müllentsorgen vorgehen. „Wir hoffen auf eine breite Unterstützung, denn so kann es nicht weitergehen“, mahnt Blechschmidt. Die Bauhofmannschaft muss permanent Müll wegräumen.
Georg Bürger ist dem illegalen Müll im wahrsten Sinne des Wortes ständig auf der Spur. Die Situation ist frustrierend. Seine Mitarbeiter fahren ständig Unrat ab. Die Menge illegal abgelagerten Mülls wächst immer weiter. Waren es 2020 noch 216 Tonnen, stieg die Zahl im Vorjahr auf 290 Tonnen. 2022 sind bisher schon 291 Tonnen abgefahren worden.
Keine Videoüberwachung möglich
Darunter findet sich fast alles. Lebensmittelreste ebenso wie Altöl oder Altreifen. Selbst wenn Bürger Sperrmüllabfuhr beantragen, muss oft Bürgers Einsatztrupp noch nachräumen. Dinge wie Altreifen gehören nicht zum Sperrmüll und bleiben liegen. Sie werden dann vom Bauhof entsorgt. „Der Müll ist eigentlich Sache des Kreises“, meint der Bürgermeister. Darum hofft er nach eigenem Bekunden darauf, dass man sich auf oberer Ebene mal mit Landrätin Bettina Dickes (CDU) zusammensetzt, um das Problem zu erörtern.
Doch letztlich ist auch Blechschmidt klar, dass das Übel an der Wurzel bekämpft werden muss. Dem Bauhof sind bei der Verfolgung der Übeltäter jedoch die Hände gebunden. Eine Videoüberwachung der Orte an denen häufig Müll abgelagert wird, sei aus Gründen des Datenschutzes nicht einfach möglich. Eine praktikable Möglichkeit bestehe darin, diese Orte etwas aufzuwerten. Hier denkt der Bürgermeister an Stellen wie den Bourger- oder den Neuruppiner Platz.
Werbeaktion startet 2023
Die Aufklärungs- und Werbeaktion für eine müllfreie- und saubere Stadt soll im kommenden Jahr beginnen. An neuralgischen Stellen innerhalb der Stadt sollen Plakate mit mehrsprachigen Texten aufgestellt werden. Hierfür werden Botschafter für eine saubere Stadt gesucht, die mit ihrem Namen und Foto klarstellen: „So geht es nicht weiter.“ Bürgermeister Blechschmidt hofft nun darauf, dass sich viele Botschafter für die saubere Stadt finden. Wer gern ein solcher Botschafter werden möchte, kann sich mit seinem Porträtfoto, einem kurzen Text und einer Einverständniserklärung an die E-Mail-Adresse hansjoerg.rehbein@bad-kreuznach.de wenden und erklären, warum er sich für eine saubere Stadt engagiert.